[1153] 1. Beim Kartenspiel betrügt der Sohn den Vater.
Engl.: I would cheat my own father at cards. (Bohn II, 50.)
2. Das Kartenspiel bleibt ungewehrt, wenn man zu rechter Zeit aufhört. – Petri, II, 66.
Aber was ist dem Spieler die rechte Zeit zum Aufhören?
3. Das Kartenspiel ist des Teufels Betbüchlein. – Eiselein, 590; Simrock, 5438; Körte, 3289; Braun, I, 1758.
4. In jedem Kartenspiel ist auch eine Sau. (Baisingen.) – Birlinger, 446.
5. Kartenspiel hat einen langen Teufelsschwanz.
Fluchen, Schwören, Lügen, Betrügen u.s.w.
6. Sich dir selber in das Kartenspiel. – Geiler, Sünde des Mundes, 38a; Eiselein, 362.
In dem Sinne: Zupfe dich an deiner Nase.
7. Wenn du in dein Kartenspiel siehst, so wirst du inne, dass es nicht alles Kaisersteine sind. – Eiselein, 362.
8. Wer will treiben Kartenspiel, lass nicht andere gucken viel. – Simrock, 5436; Körte, 3287; Braun, I, 1752.
Auch der blosse Zuschauer durch sein Mienenspiel, dessen er nicht mächtig ist, verräth.
*9. Das Kartenspiel nicht mehr in der Hand haben. – Luther's Tischr., 322b.
In einer Sache nicht mehr freie Hand besitzen.
*10. In seinem Kartenspiel sind viel böser Stein. – Geiler, Sünden des Munds, Bl. 127b.
*11. Lug dir in dein kartenspiel. – Grimm, V, 242.
Nimm wahr, wie du lebst.
*12. Sieh in dein eigen Kartenspiel.
Sinn wie: Zupfe dich an deiner Nase. »Betracht, das du selber bresthaftig bist und sieh dir selber in das kartenspiel.« (Geiler, Sünden des Munds, Strasburg 1508, Bl. 38a.)
13. Wer von Kartenspielen reich wird, der wird sein Lebtag nimmer arm. (Wienerwald.)