1. Es erhöhet nichts des Mannes Schild, denn Fahnlehn. – Eisenhart, 42; Pistor., II, 55.
Unter Schild wird hier der Stand oder Adel verstanden, unter Fahnlehn aber ein solches weltliches Lehen, das mit landesherrlicher Hoheit verbunden ist u.s.w. Der Name Fahnlehn kommt daher, weil die Belehnung früher mit einer Fahne erfolgte. Die Bedeutung des Sprichworts ist die: wer vom niedern Adel zu dem Besitz einer Grafschaft oder eines Fürstenthums gelangt, erhält auch die damit verbundene Würde. Dies hat indess jetzt für uns keine Gültigkeit mehr, wo jemand in den Besitz einer Grafschaft kommen kann, ohne dadurch die gräfliche Würde zu erlangen, deren Ertheilung lediglich vom Landesherrn abhängt.
2. Wer sich selbst erhöhet, der wird erniedrigt werden. – Matth. 23, 12; Zehner, 486.
Lat.: Qui se exaltat humiliabitur, et qui se humiliat exaltabitur. (Schulze, 228.)