Gannev

1. Aan Gannev (Dieb) haasst den andern Achbrosch (Spitzbube). (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 579.


2. Gannev min Haggannev lacht unser Harjet. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 708.

Wenn ein Dieb vom andern stiehlt, lacht unser Herrgott.


[Zusätze und Ergänzungen]

3. Auf dem Gannev brennt das Hütel. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Dem Diebe brennt der Hut auf dem Kopfe. Das böse Gewissen glaubt sich stets verfolgt.


4. As män braucht den Gannev, schneidt män ihn üb vün den Tlüje (Galgen). (Warschau.)


*5. Den Gannev var der Thür legen.Bernstein.

Der Gefahr des Bestohlenwerdens dadurch entgehen (wollen), dass man den Dieb selbst zum Hüter des Hauses und für jeden Schaden verantwortlich macht.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
Lizenz:
Kategorien: