Gebetbuch

1. Das beste Gebetbuch ist ein kurzer Spruch.

Der aus Gemüthsstimmung und Umständen hervorgeht. Man vergleiche damit ein Gebetbuch, wie es um das Jahr 1843 in Baiern unter dem Titel erschien: Anmuthungen einer bussfertigen Seele bei verschiedenen Anlässen während des Tages, z.B. Gebete beim Waschen, Kämmen, Abtrocknen. Betten, Haarabschneiden, Barbieren, Uhraufziehen, Zähneputzen, Nägelabschneiden, bei Befriedigung natürlicher Bedürfnisse u.s.w. (Vgl. Schlesische Zeitung, Breslau, 1844, Nr. 7, S. 65.)


[1382] *2. Das hat er nicht in seinem Gebetbuch gefunden.

Holl.: Het stond zeker niet in zijn gebedenboekje. (Harrebomée, I, 208.)


*3. Er ist mit seinem Gebetbuch zu Ende.

Frz.: Cela est comme le Bréviaire de messire Jean. (Leroux, II, 39.)


*4. Er liebt das Gebetbuch mit den vier Königen.

Spielt gern.


*5. I wött lieber si Betbuech se, as (z.B.) si Ross.Tobler, 27.

Von einem rauhen Menschen, der mit den ihm untergeordneten Wesen (Menschen oder Thieren) sehr hart verfährt.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1382-1383.
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