Gram (Subst.)

Gram (Subst.).


1. Gram, um Weibestod macht keine Wassersnoth.

It.: Doglia di moglie morta dura fino alla porta. (Bohn I, 93.)

Port.: Dor de mulher morta dura até a porta. (Bohn I, 276.)


2. Gram und Herzeleid grauen (grau) machen vor der Zeit.

Als Mittel gegen den Gram findet man bei Goethe den Spruch: »Gram zu mindern, kindeln Männer oft mit Kindern.«


3. Gram wieder gram.Petri, III, 7.


4. Gram zahlt keine Schulden.

Aller Kummer hilft dem Uebel nicht ab.

Frz.: Cent ans de soucis ne payent pas un sou de dettes. – Le chagrin ne paye.


5. Gram zehrt im Stillen.

Dän.: Af sorrig, harm og spot, kommer tit helsot. (Prov. dan., 274.)

It.: I gran dolori sono muti.


6. Was der Gram ins Herz geschrieben, wäscht keine Thräne ab.


7. Wer keinen Gram hat, kann gut tanzen.

Dän.: Han kand sig belee ved harm, som ingen haver. (Prov. dan., 274.)


[Zusätze und Ergänzungen]

8. Gram bricht auch ein starkes Herz.

Lat.: Frangit fortia corda dolor. (Tibull.) (Philippi, I, 163.)


9. Von 'n Grâme störwet man nich.Schambach, II, 390.

Vom Grame stirbt man nicht.


*10. Sich vor Gram die Haare ausraufen.

Lat.: Ferire frontem. (Philippi, I, 154.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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