Kerker

[1244] 1. Der Kerker quält, aber bezahlt nicht.Eisenhart, 440; Estor, II, 380; Eiselein, 379; Hertius, I, 89; Hillebrand, 102; Graf, 480, 686; Pistor., V, 51; Simrock, 5557.

Unter die Mittel, böse Schuldner zur Zahlung zu zwingen, gehörte die Schuldhaft. Der Sinn des Sprichworts geht nun dahin, dass ein wegen Schulden Gefangensitzender keineswegs glauben solle, dadurch seine Schuld zu tilgen, das Gefängniss soll ihn blos zwingen, seine Zahlungsverbindlichkeiten zu erfüllen.

Böhm.: Žalář zla hospoda. (Čelakovsky, 355.)


2. Je mehr Kerker, je weniger Recht.


[Zusätze und Ergänzungen]

3. Es gibt keinen schönen Kerker und keine hässliche Geliebte.Kornmann, VIII, 50.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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