Pock

Dass euch Pock1 schent!Frommann, VI, 6, 4.

1) Poch, Pocken (postulae, variolae). Hans Sachs: »Mit Ehren ich wol bey euch bleib, seidt selb ein dieb, das euch Pock schent!« (Fastnachtspiel.) Die obige Redensart gehört zu den vornehmlich im 16. Jahrhundert üblichen Verwünschungsformeln, die sich auf Krankheiten beziehen und die A. Stöber bei Frommann, VI, 1 fg. zusammengestellt hat. (Vgl. im Deutschen Sprichwörter-Lexikon unter: Cholera [Nachtrag], Drüse, Kränke, Parle, Rangen, Ritten, Sucht, Urban, Veitstanz, Velten.) Einen ähnlichen Wunsch sprach, wie A. Stöber a.a.O. mittheilt, im August 1854 auf dem mülhauser Markte eine Frau zu einer Verkäuferin, von welcher sie sich überfordert glaubt, aus, indem sie sagte: »Wenn Ihr nur zwölf Cholera im Lîb hätte!«


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880.
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