Reis (der)

[1642] 1. Es ist am besten, den Reis nicht umzurühren, wenn er auch verbrennt.


2. Für die ist der Reis immer gut gekocht, die zu Haus nur Hirse essen.Cibot, 158.


3. Wer Reis ernten will, muss nicht Mais säen.


4. Wer seinen Reis erbettelt hat, weiss dann nicht, womit er ihn kochen soll.Cibot, 166.

Wenn in irgendeiner Thür Reis verschimmelt, so stirbt vor irgendeiner Thür ein Armer vor Hunger. (Cibot, 167; Cahier, 2146.)


[Zusätze und Ergänzungen]

5. Der Reis wird im Wasser geboren und stirbt im Wein.

Er wächst in sumpfigen, Ueberschwemmungen ausgesetzten Gegenden und wird bei Wein gut verdaut.

It.: Il riso nasce nell' acqua, e ha da morire nel vino. (Giani, 1463.)


6. Ris mit Melk, segg Marten Hölk, is just as Melk mit Ris; de Magen ward 't ni wis. Plattdütscher Husfründ, III, 14.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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