* Et is e Soaterländer.
Im nördlichen Westfalen versteht man darunter einen unholden, verwegenen Menschen. Die Heimat der Saterländer ist ein schmaler, nur drei Dörfer und einige Bauerschaften mit kaum 3000 Einwohnern umfassender Landstrich an der Südwestgrenze des Grossherzogthums Oldenburg. Dieser Landstrich ist dergestalt von undurchdringlichen Mooren umgeben, dass man bis zu Ende des vorigen Jahrhunderts, eine einzige Wasserstrasse ausgenommen, nur im harten Winter hingelangen konnte, wenn das Moor zum Ueberschreiten fest gefroren war. Auch jetzt noch führen nur nothdürftig aufgeworfene spärliche Sandwege von aussen zu den Hauptorten dieser Insel mitten im Festlande. Man kann sich daher eine Vorstellung von der Abgeschiedenheit dieses Völkchens machen, das bei den nächsten Nachbarn zu einem halben Fabelvolke geworden war. (Vgl. Friesisches Archiv. herausgegeben von H.G. Ehrentraut, Oldenburg 1854, Bd. 2; Frommann, II, 52.)