*1. Das sen neumodische Schmues. – Tendlau, 669.
Wenn jemand einer biblischen Vorschrift, statt der rabbinischen, eine rationelle Deutung geben will, so wird dies von den Altgläubigen »neumodisches Geschwätz« genannt.
[279] *2. E böse Schmue fliegt weit. – Tendlau, 773.
Schemuah = was man vernommen hat, Gerede, Gerücht. Die Nachricht von einem Unglück, ein böses Gerücht, verbreitet sich rasch und weit, weil die Leute lieber vom Unglück als Glück reden.
*3. En Smu1 mak'n. – Eichwald, 1756.
1) Gewinn, Profit, durch einen schlauen Kunstgriff erlangt. (Stürenburg, 227.) – Das Liefl. Idiotikon (209) erklärt die Redensart dahin: Verbotene Vortheile nehmen, besonders bei einem Auftrage, betrügen, Unterschleif begehen. In dem Sinne: Beim Einkaufen für andere betrügen wird der Ausdruck auch in Berlin verstanden. (Trachsel, 52.) Auch in Pommern sagt man von erschlichenen Vortheilen: He wett sinen Smu to maken. (Dähnert, 435a.)
Frz.: Faire danser l'anser du panier.
*4. Mach' mir kaän Schmues vor. – Tendlau, 108.
Wolle mir nicht durch dein Geschwätz blauen Dunst vormachen.