1. De Süke kummt anflegen, man se krüpt wedder weg. (Bremen.) – Köster, 251.
2. Die lange Seuche ist der gewisse tod. – Henisch, 1604, 49; Petri, II, 135.
Hier in dem Sinne von Siechheit, langanhaltendes Kranksein.
3. Die Seuch ist allen Leuthen angeboren, dass sie bald glauben, was sie horen. – Henisch, 1636, 8.
4. Die Seuche wil jhre zeit haben, ehe sie wider ablest. – Petri, II, 142; Henisch, 794, 54.
5. Es ist eine schlimme Seuch, wenn man stirbt, ehe mans gewahr wird, dass man krank ist. – Opel, 380.
Die Chinesen behaupten in einem Sprichwort: Es gibt fünf Seuchen in einer Familie: Schwärmerei, Bausucht, Gerichtshändel, unnütze Seltenheiten und Faulheit. (Hlawatsch, 137.)
6. Es ist nirgend eine Seuche, es ist eine Arznei dafür. – Graf, 477, 634.
Graf bemerkt, es müsse daher auch gegen ungeeignete Verfügungen Rechtsmittel geben, aber wo ist die Medicin gegen falsche Urtel letzter Instanz?
Mhd.: Is ist nyndert eine suche, do ist eine erznye vor. (Daniels, Weichbildglosse, 244, 44.)
7. Neue Seuchen verlangen neue Arzneien. – Graf, 445, 405.
Als Rechtssprichwort: Neue Angriffe, neue Vertheidigung.
Altfries.: Nije syuchten behowet, nije ersedie. (Hettema, XXXII, 25 [256].)
*8. Ick hebbe oeck an der selve suckende kranck gelegen. – Tappius, 104a.
9. Bald bekommt eine Seuche, wer sich zu den Huren begibt.
Bei Tunnicius (803): Bolde kricht he eine sükede, de sik to den horen gift. (Incidit in morbum, turpi qui servit alittae.)