1. Die Seufzer der Glücklichen wiegen nicht schwer.
Aehnlich russisch Altmann VI, 431.
2. Ein Seufzer findet (weiss) den Weg zum Himmel.
Dän.: Suk gaaer vel til himmelen, om end taarene falde paa jorden. (Prov. dan., 537.)
3. Ein Seufzer ist einem Manne erlaubt, Weinen und Heulen aber auch für ein Weib zu viel.
4. Ein stiller Seufzer ist das beste (kürzeste) Gebet.
Dän.: Inderlig suk er bedre end skienhellig bøn. (Prov. dan., 537.)
5. Es gehören viel Seufzer dazu, eine Mühle zu treiben.
6. Jeder Seufzer wird gehört.
Die Osmanen: Es verhallt kein Seufzer ungehört. (Schlechta, 106.)
7. Seufzer sprengen keine Steine. – Sprichwörtergarten, 34.
Schwere Geschäfte werden dadurch nicht leichter, dass man sie beseufzt. Frisch daran, schlägt halb den Mann.
Lat.: Non luctu, sed remedio est opus in malis. (Philippi, II, 38.)
8. Viel Seufzer bringen Traurigkeit.
Schwed.: Mycken suck är sorgen näst. (Grubb, 539.)
*9. Dös ît á Seufzer vou' d'r grass'n Zöich'n (Zehe) g'wa' (gewesen). (Franken.) – Frommann, VI, 324, 358.
Aus Herzensgrunde.
*10. Ein deutscher Seufzer.
Verhüllender Ausdruck der Franzosen für: Rülps.
[547] *11. Er wünschte, ihre Seufzer hätten Schellen oder Glöckel, wie die Schweizerkühe, damit er wüsste, wo sie hingingen. – Parömiakon, 289.
Von einem eifersüchtigen Ehemann.
*12. Seufzer gen Himmel schicken.
*13. Stille Seufzer1 fahren lassen. (Ostpreuss.)
1) Verhüllend für Blähungen.
14. Der Seufzer der Unterdrückten zieht den Königsfalken vom Himmel herunter. – Merx, 210.