Steuer (Clavus)

Steuer (Clavus).


1. Das Steuer soll nur einer führen, es ist nicht gut, wenn viel regieren.


2. Es kann nicht jeder das Steuer führen.

Es wird zur richtigen Führung desselben Geschick und Uebung erfordert. Als Hercules ein Schiff regieren wollte, zerbrach er alle Ruder. (Kornmann, VI, 107.)


3. Wenn das Steuer fort (zerbrochen) ist das Schiff verloren.

Dän.: Naar knarren er rorløs, gaaer den for vrag. (Bohn I, 301.)


4. Wer am Steuer sitzt, muss rudern können.

Holl.: Die aan het stuur zit, moet gan onbevaren man zijn, die nooit buiten Duis geweest is; hij moet ter doge weten, waar Oost en West ligt. (Harrebomée, II, 320a.)


5. Wohin man das Steuer wendet, dahin dreht sich das Schiff.


*6. Er ist des Steuers verlustig.

Hat das Regiment verloren.


*7. Er sitzt am Steuer.

Ordnet die Sache.


*8. Et geit mit em över Stür.Richey, 298; Eichwald, 1867; Dähnert, 470b.

Er kommt zurück, es geht den Krebsgang mit ihm. Oever Stür gân = über Bord, verlorengehen.


*9. Steuer und strafe.Neocorus, II, 113.


*10. To Stür kommen.Dähnert, 471.

Zu pass, zu statten kommen. »Der kompt vns wol zu steur.« (Waldis, III, 50, 13.)


[843] *11. Van 't Stür 1.Stürenburg, 270b.

1) Steuer, Steuerruder. Also steuerlos, d.i. ausser Fassung.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 843-844.
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