1. Durch den Trichter giesst der Wirth in sein Fass, was er will. – Eiselein, 604; Simrock, 104181.
2. Man kann einem nicht mit dem wiener (nürnberger) Trichter eingiessen.
*3. Der kann nicht auf den Trichter kommen. – Klix, 108.
*4. Der umgestürzte Trichter.
Diese Redensart ist in Wien zur Weltausstellung 1873 entstanden und von da aus durch Oesterreich und weiter verbreitet. Der wiener Volkswitz hat die Rotunde in dieser Weise bezeichnet. Die Bohemia (Prag 1873, Nr. 122) berichtet: »Wir treten jetzt in die Rotunde selbst ein und haben auch jetzt an den Formen kein besonderes Behagen, seit sich der wiener Witz desselben bemächtigt hat und sie den umgestürzten Trichter nennt, können wir uns gar nicht mehr daran erfreuen und auch des unbehaglichen Bildes nicht los und ledig werden.«
*5. Hier hilft kein nürnberger Trichter.
Für'n N. brauchet ma scho' en nürnberger Trachter, d.h. er begreift schwer und sollte man ihm das, was er lernen soll, eingiessen. (Hügel, 165b.)
Holl.: Hij zal hem de wijsheid door den Neurenburger trechter in den kop gieten. – Men sol het hem met een' trechter ingieten. (Harrebomée, II, 122b u. 343b.)
*6. Man muss den nürnberger Trichter holen.
In dem Sinne: da hilft kein nürnberger Trichter. Wahrscheinlich entstand diese Redensart vom Poetischen Trichter, den Harsdörffer 1650-53 zu Nürnberg herausgab, und der eine Anweisung sein wollte, »die teutsche Dicht- und Reimkunst in sechs Stunden einzugiessen«. Im Volksgarten (Berlin 1864, Nr. 43, S. 672) wird die Entstehung des Worts Trichter in das Jahr 1540 verlegt, während Harsdörffer, der Verfasser des Buchs, erst 1607 geboren wurde.
*7. Man muss es jhm mit eim trechter eingiessen. – Franck, II, 107b.
»Einkewen, einstreichen, fürkewen wie eim jungen kind.«
Lat.: Praemansum in os inserere. (Suringar, CLXXV, 2.)
*8. Walt's der Trichter.
»Je, ducht' ich, wâlt's der Trichter, Miezle, willste a Floimla hoan?« (Keller, 166b.)
*9. Einen auf den (rechten) Trichter bringen.