1. Auf dem Trockenen ist gut segeln vnd gut baden. – Petri, II, 23.
2. Im trocknen wohnt nimmer kein Seel.
Sagen die Trinker. »Wiewol man sagt: Anima sicca sapientissima, eine Seel, die im Trocknen sitzt, hat Witz.« (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 145.)
3. Up'n Drügen is kein gaud fischen. – Schambach, II, 115; Lohrengel, I, 29.
4. Wer im Trockenen ist, dem schadet der Regen nichts.
Holl.: Het is genoegelijk te zien regenen, als men in den drooge staat. (Bohn, I, 323.)
5. Wer im Trockenen sitzt, hat gut über einen (schlechten) Regenschirm reden (lachen).
It.: Ciascun ha bel dire sotto il tetto. (Gaal, 1228.)
*6. Aest än't Drech brangen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 176, 183.
Etwas ins Trockene bringen, versorgen.
*7. Auf dem Trockenen sitzen.
In Verlegenheit sein. Von Schiffen, die das Fahrwasser verloren haben, entlehnt. So sagen aber auch die Studenten, wenn sie kein Geld haben.
Holl.: Hij zit op het drooge. (Harrebomée, I, 156b.)
*8. Er ist im Trockenen ertrunken.
*9. Er ist noch nicht auf dem Trockenen.
Die Gefahr ist für ihn noch nicht vorbei.
*10. He hett se in 't Dröge brogt.
Ins Trockene, in Sicherheit.
*11. Wi sat üübh Drüggan. (Nordfries.) – Johansen, 73.
Wir sitzen auf dem Trockenen, d.h. wir haben Mangel.
[1329] *12. Wir sitzen doch im Trocknen, es jaget uns niemand. – Ritzius, 186.
Um zu sagen, es drängt uns nichts, es jagt uns niemand.
Lat.: Nemo nos insequitur. (Seybold, 339; Philippi, II, 16; Sutor, 150; Suringar, CXXXVII, 6.)