Wo die Zedlitze halten Hut, da steht's um Kirch' und Schule gut. (Schles.)
Ich habe die älteste Quelle dieses schlesischen Sprichworts nicht ermitteln können, um anzugeben, ob es veranlasst ist durch den Freiherrn von Zedlitz auf Neukirch (Kreis Schönau), der in der Reformationszeit den ersten evangelischen Prediger dorthin berief und die Einführung der Kirchenreform warm unterstützte, oder ob der 1731 zu Schwarzwalde (Kreis Landshut) geborene Karl Abraham Freiherr von Zedlitz, welcher unter Friedrich dem Grossen von 1770-1788 Minister in Preussen war und der als solcher auf verschiedenen Gebieten, Rechts- , Schul- und Kirchenwesen, für Hebung der Schule und Volksbildung ausserordentlich wohlthätig gewirkt hat, den Anstoss dazu gegeben hat. In neuerer Zeit ist mir nichts darüber bekannt geworden, dass die Zedlitze besonders reformatorisch auf dem Kirchen-, Schul- und Volksbildungsgebiet gewirkt hätten. Was den Minister Freiherrn von Zedlitz betrïfft, so befindet sich eine gedrängte Darstellung seiner vielseitigen, und hervorragenden Thätigkeit in der Berliner Monatsschrift von Biester [515] (Berlin 1793), 21. Bd., S. 537-561, und eine geschichtliche Skizze über die Zedlitze im allgemeinen in mehrern Nummern des Boten aus dem Riesengebirge (Hirschberg 1858.)