[219] Benāres, eine der berühmtesten indischen Städte am Ganges, in der zur engl. Präsidentschaft Bengalen gehörenden Provinz Allahabad, hat über 200,000 Einw., meist hohe, steinerne Häuser und der dadurch beabsichtigten Kühlung wegen enge Straßen.
Sie enthält viele öffentliche Gebäude, Hospitäler, Pagoden und eine von Aureng-Zeyb erbaute prachtvolle, hier abgebildete Moschee. B. wird von den Hindus als ein überaus heiliger Ort betrachtet, wo zu sterben ein großes Glück sei, daher fortwährend zahllose Wallfahrer durch die Straßen wandeln und die Stadt bei festlichen Gelegenheiten völlig überfüllen. Auf 50 öffentlichen Plätzen werden Eßwaaren, Salz, Wasser, Holz unentgeltlich an sie ausgetheilt und in besonders eingerichteten Küchen können sie sich umsonst ihre Nahrung kochen lassen. B. hat eine Sternwarte und ist der Hauptsitz der indischen Gelehrsamkeit, wo fortwährend an 5000 Schüler unterrichtet werden. Auch die daselbst erzogenen Bajaderen sind durch ganz Indien berühmt. Wichtig sind ferner die dortigen großen Shawlfabriken und der Handel mit Indigo, Diamanten und andern Edelsteinen.