[672] Epakten wird die Anzahl der Tage und Stunden genannt, welche vom letzten Neumond eines Jahres bis zum Neujahrstage verfließen, oder der Unterschied zwischen dem Mondjahre, das ungefähr 354 Tage hat, und dem Sonnenjahre von ungefähr 365 Tagen. Würde also ein bestimmtes Jahr, wie das mit dem unmittelbar vor Chr. Geburt der Fall war, mit einem Neumond anfangen, so müßten von seinem letzten Neumonde bis zum Neujahrstage ungefähr 11 Tage verfließen oder die Epakte des Jahres würde in runder Zahl 11, die des folgenden 22, die des dritten 33 oder vielmehr 3 sein, da innerhalb 30 Tagen immer ein Neumond folgt. Nun gibt es aber zweierlei Epakten oder Mondzeiger, nämlich astronomische, welche nach dem Eintritt des wahren Neumondes berechnet werden, und kirchliche, nach denen das Osterfest bestimmt wird; die letztern werden annähernd nach den oben angegebenen runden Zahlen berechnet und da immer nach 19 Jahren die Neumonde wieder auf dieselben Tage des Monats fallen, so müssen sich in derselben Zeit auch die kirchlichen Epakten wiederholen. Das wievielste Jahr ein bestimmtes in diesem Cyklus (s.d.) ist, zeigt die sogenannte goldene Zahl an, welche man leicht findet, wenn man zum Jahre Christi eins hinzurechnet und die Summe mit 19 theilt. Der Rest ist die goldene Zahl, für 1837 z.B. 14, für 1838 also 15 und die Epakte für 1837 demnach vier und 15 für 1838. Aus diesen alten Epakten ergeben sich die des neuen oder Gregorianischen Kalenders, wenn man die, welche größer als 11 sind, um 11 vermindert, wonach also für 1838 die Gregorianische Epakte vier ist, oder wenn sie kleiner als 11 sind, zuerst um 30 vermehrt und dann 11 abzieht, wonach sich 23 als Gregorianische Epakte für 1837 ergibt.