[118] Friedrich VI., regierender König von Dänemark, wurde geb. am 28. Jan. 1768 und ward 1784, weil sein Vater, Christian VII., gemüthskrank war, Mitregent bis 1808, wo er seinem Vater als König folgte.
Unter den schwierigsten Verhältnissen, in welche seit dem Ausbruch der franz. Revolution alle Staaten verwickelt wurden, hat sich F. durch Freisinnigkeit, Redlichkeit und Festigkeit, durch Einführung der weisesten Institutionen, unablässige Bemühungen, den Frieden aufrecht zu erhalten und den Wohlstand seines Landes zu fördern, die Liebe seiner Unterthanen und die Anerkennung des Auslandes erworben. Bis 1801 gelang es ihm, den Frieden zu erhalten, von da an aber wurde er besonders durch England, welches auf Dänemarks Seemacht eifersüchtig war, [118] in den Krieg verwickelt, der für ihn seit 1807 eine traurige Wendung nahm. (S. Dänemark.) Den seit 1814 wieder eingetretenen Zustand des Friedens hat F. zur Wiederherstellung des Wohlstandes seines Volkes, zu Ordnung der zerrütteten Finanzen und zu Wiedereinrichtung einer Seemacht benutzt. Zu den segensreichen Einrichtungen F.'s gehören: Aufhebung der Leibeigenschaft der Bauern, Abschaffung des Sklavenhandels, Verbesserung des Volksunterrichts, des Gerichtswesens und des Ackerbaues, Ordnung des Kornhandels, Anordnung berathender Provinzialstände und gesetzliche Bestimmung der Preßfreiheit. Persönliche Beleidigungen hat F. nie gerächt, im Gefühl, daß die Majestät des Königs über denselben stehen müsse, und als ein dän. Beamter in einem fremden Lande wegen zu freier Reden zur Rechenschaft gezogen wurde, äußerte F.: »Er hat geglaubt, er wäre zu Hause!« F. hatte acht Kinder, von denen nur noch zwei Töchter leben. Thronfolger ist Christian Friedrich, Bruderssohn Christian VII.