Tittmann

[441] Tittmann (Joh. Aug. Heinr.), einer der ausgezeichnetsten Theologen der jüngstvergangenen Zeit, ward 1773 zu Langensalza geboren. Er entwickelte so ausgezeichnete geistige Fähigkeiten, daß er bereits in seinem siebenten Jahre den Homer las und in seinem 15. Jahre zu Wittenberg die akademische Laufbahn betrat. Ausgerüstet mit einer umfassenden und gründlichen Gelehrsamkeit, ging er 1792 nach Leipzig und erwarb sich im Mai des folgenden Jahres das Recht, Vorlesungen zu halten. Im J. 1795 ward er Frühprediger an der Universitätskirche, erhielt 1796 eine außerordentliche Professur in der philosophischen und 1800 in der theologischen Facultät. Im J. 1805 wurde er zum Doctor und ordentlichen Professor der Theologie ernannt und 1808 Prälat des Hochstifts Meißen und Ritter des sächs. Civilverdienstordens. Er starb 1831. T. besaß die umfassendste und gründlichste Gelehrsamkeit und seine Vorlesungen erstreckten sich, mit Ausnahme der Kirchengeschichte, über fast alle Zweige der theologischen Wissenschaft. Unter seinen zahlreichen theologischen Schriften sind: »Theokles, ein Gespräch über den Glauben an Gott« (Lpz. 1799), und »Theon oder über unsere Hoffnungen nach dem Tode« (Lpz. 1801) von allgemeinem Interesse.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 441.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: