[498] Elbe, lat. Albis, tschech. Labe, einer der Hauptströme Deutschlands, entspringt auf dem Riesengebirge, teils als Elbebach (Elbeseifen) auf der Elbwiese aus vielen Rieseln (Seifen oder Fleßen), darunter dem Elbbrunnen (1384 m), teils als Weißwasser auf der Weißen Wiese (1400 m); jener bildet den 75 m hohen Elbfall, durchströmt den romantischen Elbgrund (der sich später in die Siebengründe teilt) und vereinigt sich oberhalb Spindelmühl (680 m) mit dem Weißwasser zur E., die nun in einem weiten Bogen das nördl. Böhmen durchfließt, nach Durchbrechung des Böhm. Mittelgebirges unterhalb Bodenbach in das Deutsche Reich eintritt, das Königr. Sachsen, die preuß. Prov. Sachsen und das Hzgt. Anhalt durchströmt [Karte: Brandenburg etc.] und bei Cuxhaven, 15 km br., in die Nordsee mündet [Karte: Nordwestdeutschland, 8, bei Hannover]. Stromlänge 1165 km (darunter 846 schiffbar); die Schiffbarkeit beginnt für mittlere Kähne bei Melnik, für große von Pirna an, reicht für Seeschiffe mit Hilfe der Flut (165 km weit) bis Hamburg. Stromgebiet 143.000 qkm (95.000 in Deutschland). Bedeutende Nebenflüsse links: Moldau, Eger (Böhmen), Mulde, Saale; rechts: Iser, Schwarze Elster, Havel. Hauptkanalverbindung: mit dem Odergebiet durch Oder-Spree-, Friedrich-Wilhelms- und Finowkanal, mit der Ostsee durch den Kaiser-Wilhelm-und den Elbe-Trave-Kanal; zahlreiche andere Kanäle innerhalb des Elbgebietes.
Die früher der Schiffahrt hinderlichen zahlreichen Elbzölle wurden durch die Elbschiffahrtskommission (Konvention vom 1. März 1822) abgeschafft und dafür ein einziger [498] Elbzoll mit festem Tarif nach vier Klassen eingeführt. Durch die zu Dresden vereinbarte Additionalakte vom 23. April 1844 und deren Revision zu Magdeburg 15. Sept. 1850 sind der Elbschiffahrt noch mehrere Erleichterungen gewährt worden; der Stader Elbzoll wurde 1862 aufgehoben, 1870 die letzte Zollstätte bei Wittenberge.