[718] Slowēnen, in der Geschichte Winden, Wenden genannt, der südöstlichste Volksstamm der Slawen, im südl. Kärnten und Steiermark, Krain, Görz, nördl. Istrien, nordöstl. etwas nach Ungarn und westl. nach Italien (das Resiatal von Cividale) hinüberreichend; 11/3 Mill. Katholiken, wenig Protestanten [Karte: Deutschtum I]. Die slowen. Sprache, zu den südslaw. gehörig, kommt im O. der kroat.-serb. nahe. Grammatik von Kopitar (1808), Metelko (1825); Lehrbücher von Janežič (1894), Sket (1893), Pečnik (1891); Wörterbücher von Janežič (2 Bde., 3. Aufl. 1887 u. 1893), Wolf (slowen.-deutsch, 2 Bde., 1894-95). Ältestes Denkmal der slowen. Literatur die »Freisinger Fragmente« (10. Jahrh.). Die Reformation brachte Bibelübersetzungen, Postillen, Gesangbücher. Wirklich nationale Bestrebungen begannen erst Anfang des 19. Jahrh., bes. durch den Dichter und Publizisten Vodnik. Andere Dichter sind: Prešern, Levstik, Jenko, Stritar, Gregorgič, Aškerc; Novellisten: Jurčič, Erjavec, Stritar, Kersnik, Tavčar. Bei den S. in Ungarn hat sich eine kirchliche Literatur im steir. Dialekt erhalten. Übersichten der Literatur von Kleinmayr (slowen., 1881), Glaser (slowen., 4 Bde., 1894-98); Volksliedersammlungen von Vraz (1839), Scheinigg (1889), Štrekelj (1895 fg.). – Vgl. Šuman (1881).