Kyrstin, St.

[649] St. Kyrstin, (17. März), auch Kyrin, Bischof in der Grafschaft Roß in Schottland, heißt auch Bonifacius, und wird sein Todes-Jahr bei Migne (II. 206) auf das Jahr 660, dagegen bei eben demselben früher (I. 469) auf das J. 630 gesetzt. S. S. Bonifacius2 Kiritinus. (Mg.)

1 Bei Bruzen (VI. 917) hat diese Stadt verschiedene Namen: Killalaw, Killalo, Killaloe, Killaley, Kilkomin, lut. Killada, Allada.


2 In seiner engl. Ausgabe (XII. 226); denn in Butler's »Leben der Väter und Martyrer« von Dr. Räß und Dr. Weis (nach Godescard) ist das Leben des hl. Kenelm nicht enthalten.


3 Nach Alban Butler bedeutet Dam im Altirischen ein Haus und liag einen Stein, wonach er die Schriftsteller widerlegt, nach welchen vor den Zeiten des hl. Malachias (im 12. Jahrhundert) nur hölzerne und keine steinernen Kirchen in Irland gebaut worden wären.


4 Nach den Boll. (820. nr. 33) soll Ken in jener sprache caput (Haupt) und Tiern so viel als »Herr« (irisch tigerna) bedeuten.


5 Oben hat es geheißen, daß der hl. Kennanus die erste steinerne Kirche in Irland gebaut habe. Bei diesem hl. Mochua (45. nr. 2) bemerkt der alte Vollandus, wie die Lebensgeschichten besonders der irländischen Heiligen so viel außerordentlich Wunderbares enthalten, und wie man sie daher mit gehöriger Klugheit lesen müsse. (Vgl. S. Kieranus1). Namentlich sind die Zeitbestimmungen sehr schwierig, da die ältere unsicher ist. Bei den Römern hatte die Insel den Namen Hibernia; später erhielt sie von den aus Spanien eingewanderten Schotten (Scoti), die dann nach Schottland (Caledonia) überfiedelten, den Namen Scotia, den sie längere Zeit behielt, bis sie in der Folge wieder Hibernia (Irland) genannt wurde, wie sie noch heißt.


6 Auch hier (339. nr. 4) bemerkt der Bollandist wieder, daß die Acten der irländischen Heiligen gar so viel Wunderbares enthalten, und erklärt es dadurch, daß die beim Wiederaufblühen des Christenthums in Irland im 12 Jahrhundert aus England gekommenen Mönche sich mit großem Eifer auf die Abfassung von Leben der Heiligen warfen, dabei aber keine Documente hatten, sondern nur auf die ungewissen Traditionen der Eingebornen angeniesen waren und so ohne Kritik viel Fabelhaftes aufnahmen, wozu auch die Dunkelheit der irischen Sprache viel beigetragen haben möge etc.


7 Diese keltische Sprache, welche früher in Irland ganz vernachläßigt und nur mehr in wenigen Orten gesprochen wurde, wird setzt wieder mehr cultivirt, und ich habe selbst eine im J. 1860 neugedruckte irische Sprachlehre aus Irland mitgebracht, nach welcher die Sprache nur 17 Buchstaben hat, die zwar eine besondere Gestalt, aber doch mit den lateinischen (gothischen) Lettern Aehnlichkeit haben. Es fehlt dabei das h, k, q, v, w, x, y, x. Das C wird immer wie K gesprochen (z.B. Ceal = Kil, d.i. Kirche), das S vor und nach e und i wie Sch. Mit der englischen Sprache hat übrigens die irische wenig gemein.


8 Dieses von den Bollandisten oft citirte alte Martyrologium, welches sie aber nur in einem irländischen Manuscripte hatten, ist mir erst in diesen Tagen aus Irland zugekommen und zwar in der im J. 1857 unter dem Titel »Calendar of Irish Saints« besorgten Ausgabe des gelehrten Professors der Kirchengeschichte am St. Patricks-Collegium in Maynooth, Dr. Mattew Kelly. Wie dieser in der Vorrede bemerkt, war Tallaght oder Tallagh (Tamlactum) ein 5 Meilen von Dublin gelegenes Kloster. welches besonders durch den dort lebenden und im J. 788 gestorbenen hl. Bischof und Abt Maelruain (Moelruanus) bekannt wurde, der auch dieses Martyrologium verfaßte, wobei ihm der hl. Aengus (s. B. Aengussius) Hilfe leistete, der zuerst Mönch in Clonenagh bei Mountrath wurde, dann nach Tallaght kam und nach dem Tode seines Freundes Maelruain wieder nach Clonenagh zurück kehrte, welches Kloster er hierauf mit mehreren andern Klöstern als Bischof und Abt bis zu seinem Tode regierte. Im 14. Jahrh. kam Tallaght in das Eigenthum der Erzbischöfe von Dublin, welche dort in der Rähe des alten Klosters eine Sommer-Residenz hatten, die vor wenigen Jahren in die Hände der Dominicaner kam. Im Martyrologium von Tallaght fehlen aber der ganze Monat November und die ersten 16 Tage des December, die hier nach dem im Anfange des 17. Jahrhunderts von den O'Clerys aus anderen Quellen verfaßten Martyrologium von Donegal oder Dunghall, einem andern irländischen Kloster, supplirt wurden. Uebrigens hat dieses Mart. Tamlact. außer den Namen der Heiligen nur hie und da eine kurze Notiz über dieselben; doch hat Dr. Kelly am Schlusse (S. 50–189) über mehrere Heilige und namentlich über die heil. Patrone von Irland nach Colganus (Acta Sanctorum Hiberniae) und anderen Hagiologen einige Notizen beigefügt. Ich werde dieses Werk des (leider inzwischen verstorbenen) Dr. Kelly künftig öfter benützen und unter der Chiffer K. citiren. Vgl. S. Kolman.


9 Nach Kelly bedeutet Cluain einen »abgeschlossenen einsamen Wiesengrund, eine Au, Flur etc.« Nach Usher hieß der Name im Provincial-Dialekt Dun-keran d.i. »Hügel des Keran«, und Kelly giebt in der Vorrede (S. VII.) zu seinem oben erwähnten Calendar of Irish Saints mehrere irische Worte an, die mit Namen von Heiligen zusammengesetzt werden, z.B. Desert oder Dysart = Einöde; Doire oder Derry = Eichenhain; Domnach, Donagh oder Donny, auch Kil (Cill). Lann und Tempul = Kirche; Teach oder Tigh, auch Stigh = Haus; Tober = Brunnen etc. Dabei bemerkt er auch, wie die so zusammengesetzten Namen oft ganz unkenntlich werden. So heißt z.B. Derrynane so viel als »Eichenhain des hl. Finain oder Finan (Finianus)«; Stackallen = Haus des St. Callan; Stillorgan = Haus des St. Lorcan oder Laurentius etc. Oefter werden die irischen Fürwörter Mo (mein) und Do (dein) den Namen der Heiligen vorgesetzt, z.B. Mobeog, Dobeog statt Beog oder Beocus, ein Heiliger, der im Mart. Tamlact. am 25. Oct. vorkommt; Mida statt Ida (vergl. S. Ida1); Maedhan statt Aedanus u.s.w. Manchmal werden die Endsylben an, en, in, oc, og, angesetzt, z.B. Aedhan statt Aedh; Luan, Lochen, Lochin statt Lua; und nicht selten wird Beides vereinigt, z.B. Maedhan oder Maedhoc, auch Mogue statt Aedh; Cellan, Celloc und Mocelloc oder Mochellocus statt Cell (S. Kellenus1); Mocholmoc statt Colman; Mociarog statt Ciaran oder Kieranus; Mochuan statt Cron, Crua u.s.w. Vgl. die Note zu S. Cronanus5.


10 In der oben bei S. Kieranus2 erwähnten Ausgabe des Dr. Kelly steht im »Calendar« selbst (pag. XVI.): Ciaran h-mesa, I. Aird fota, und im darauf folgenden alphabetischen, »Catalogue of Irish Saints« (p. 5), wo 16 verschiedene Heilige mit dem Namen Ciaran verzeichnet sind, heißt es: Ciaran h Mesai Airdfota. Näheres über diesen Kieran haben wir aber auch hier nicht finden können.


11 Vgl. S. Kieranus2. Bei den Bollandisten (S. 600) sagt auch der Jesuit Heinrich Fitzsimon, daß Kil, der Vorname mehrerer Orte in Irland, so viel als »Zelle« bedeute und immer, so oft er vorkomme, den Namen eines Heiligen nach sich habe, was aber der Volländist Sollerins dahingestellt seyn läßt. Doch auch Dr. Kelly sagt in seiner Vorrede zu dem bei S. Kieranus2 erwähnten Calendar of Irish Saints ausdrücklich, daß Kil (Cill) eine Kirche bedeutet, und führt als Beispiele an: Kilmurry = Kirche der hl. Maria; Kilbride = Kirche der hl. Brigitta: Kilkenny = Kirche des hl. Kenicus etc.


12 Als solche werden in den kürzeren Acten bezeichnet die Priester Lonatus, auch Colonatus genannt, Gallo und, Arnuvalis, sowie der Diakon Totnanus mit 7 Ungenannten; in der größeren Passio werden seine Gefährten nicht genannt, doch wird darin gesagt, er habe mit dem Priester Kolomannus und dem Leviten Totmannus die Reise von Rom nach dem ihm bestimmten Orte gemacht, nachdem er den Columbanus in Italien und den Gallus in Alemannien zurückgelassen hatte. Hiezu bemerken jedoch die Bollandisten (S. 616 f.), es sei dieses eine von den vielen in dieser Passio vorkommenden Unrichtigkeiten, indem die hhl. Columbanus und Gallus schon früher gestorben seien, ehe der hl. Kilianus sein Vaterland verlassen habe.


13 In der größeren Passio wird »Wirzeburg« als oppidum (kleine Stadt) bezeichnet und beigefügt, daß es so viel als »virorum castellum« (Männerburg) bedeute. Nach Förstemann war die älteste Schreibart Wirziaburg, öfter auch Wirziburg, Virziburg, Wirciburc, Wirzeburg, Wirceburg, Wirzburg, Wirtzburg etc.; erst später Wurzburg, Würzburg, Würtzburg etc. Auch als Castellum Virteburch kommt es vor und soll schon im J. 650 die Residenz ostfränkischer Herzoge gewesen seyn. Was die Ableitung betrifft, so wird diese von Verschiedenen verschieden angegeben. Nach Einigen soll es den Namen von dem Worte »Wirth« haben weil nämlich vor Alters viele Wirthe dort gewesen seien; nach Andern soll es von dem Worte »Wirz« stammen, das einen »süßen ungegohrenen Most« bedeute, weßwegen auch der Name Mustopolis besteht. Sicherer ist wohl die Meinung derjenigen. welche annehmen, der Name komme von dem ersten oder vornehmsten Besitzer dieses Castells, welcher Wirzo (Wiricus, Wircus) geheißen habe, wie denn dieser Rame auch wirklich in alten Urkunden öfter vorkommt. Aus der späteren Schreibart Würz burg ist wohl der halb lateinische, halb griechische im 11. Jahrh. zuerst sich findet und dann später so gebräuchlich wurde, daß der alte Name Wirzburg (Wirceburgum) immer mehr verschwand, während er dagegen in neuerer Zeit wieber mehr in Gebrauch kommt, weßwegen auch wir – besonders nach dem Vorgange des hochsel. Bischofs haben, wie denn auch in den Monum. Boic. (Tom. 37) die »Monumenta Episcopatus Wirciburgensis« (nicht Herbipolitani) gegeben sind. Andere Namen für »Wirzburg« sind: Praxipolis, Preapolls, Marcopolis, Artaunum Erebipolis etc. (Vergl. Bruzen XII. 1286.)


14 Nach der größeren Passio wären es zwei Mörder gewesen, während die älteren Acten ausdrücklich nur von Einem sprechen, und diesen wird von den Bollandisten mehr Glauben geschenkt.


15 »Primus Wirsihurnensium Episcopus« heißt er in den älteren Acten. Der hl. Burcardus1, ein Verwandter des hl. Bonifacius7, war also der erste eigentliche Bischof von Wirzburg, während der hl. Kilianus nur Bischof in oder zu Wirzburg war, indem diese Diöcese mit noch zwei anderen (Büraburg und Erphesfurt) erst vom hl. Bonifacius im J. 741 errichtet und vom Papste Zacharias durch ein Schreiben vom 1. April 742, das bei den Bollandisten im Leben des hl. Burch ardus am 14. Oct. (VI. 561) sich findet, bestätiget wurde, nachdem der hl. Bonifacius vorher um die Bestätigung dieser von ihm errichteten drei Bisthümer und der von ihm für dieselben geweihten drei Bischöfe nachgesucht hatte, woraus klar hervorgeht, daß der hl. Burcardus nicht, wie Einige angeben, in Rom die bischöfliche Weibe erhalten habe. Der Bischof von Büraburg hieß Witta und der von Erfurt soll der hl. Adalar (s. S. Adelarius) gewesen seyn.


16 Karlburg, Karleburg (Carleburgum) am linken Mainufer, 5 Stunden nordwestlich von Wirzburg, gegenüber von dem am rechten Main-Ufer liegenden Städtchen Karlstadt, ist Jetzt ein Dorf mit den Ruinen der gleichnamigen, von Karl dem Großen erbauten Burg.


17 Daß der Buchstabe C im Irischen immer wie K gesprochen wird, wurde schon oben (S. 608) in der Note zu S. Kieranus2 bemerkt.


18 Wie Kellenus und Mochellocus, so ganz verschieden sie auch lauten, doch nach dem Genius der irischen Sprache gleichbedeutend seyn können, vgl. die Noten zu S. Kieranus2.


19 Kineburga, welche auch als Kyneburga, Kyneburgis, Kinenburga. Cyneburga, Chinneburga, Chinesburga, Kunneburga, Cymburga etc. vorkommt, bedeutet nach Schönwerth so viel als »Königsburg«, vom Angelsächsischen cyning (engl. King, König). Das Stammwort ist ags. cyn = »Geschlecht« (lat. genus, gens, engl. kin, goth. Kuni); cyning ist also wörtlich gentilis = »der Geschlechter« (Patricius), d.i. der einem adelichen (fürstlichen) Geschlechte angehört; später ist es zu der Bedeutung des Hauptes, der gens zum »König« (»Küni«, wie es im bayerischen Walde noch heißt) Geschlechtes sehr oft die gleiche oder doch ähnliche Bedeutung unter verschiedenen Namen aufweisen, so ist auch hier die erste Hälfte der Namen der königl. Schwestern ganz gleich; die andere Hälfte entspricht der ersteren, bezeichnet sie aber näher durch 3 Ausdrücke für eine ähnliche Eigenschaft, »die schützende Macht des Königsthums«.


20 Kineswitha bedeutet nach Obigem so viel als »Königsmacht«, vom Ags. switha, swida (suida), was unserem »geschwind« in der ursprünglichen Bedeutung von »stark, mächtig« entspricht; also »die durch ihre königl. Abstammung Starke, Mächtige« etc. Sie findet sich auch als Kineswida, Keneswitha, Kyneswida, Kyneswitb, Kyneswitha, Chineswida etc. In der »Lioba« von Karl Zell steht sie S. 111–115 als Kineswinde; aber unter diesem Namen haben wir sie bei den Bollandisten nicht gefunden.


21 Kinedrida, die auch als Kinesdrida, Kinedreda, Kinesdreda, Chinesdreda, Kynedrid etc. vorkommt, bedeutet nach Obigem so viel als »Königsgewalt«, vom Ags. thryta = »Stärke, Gewalt« etc. Auch die Mutter des hl. Dunstanus1 (s.d.) hieß Cynedrydis, S. Chinedrita.


22 Vgl. Dr. Schrödl »das erste Jahrhundert der englischen Kirche etc.«, wo S. 319 auch bemerkt ist, daß Mercien im J. 679 in fünf Diöcesen getheilt worden, nämlich Lichfield, Hereford, Leicester, Lincoln und Worcester.


23 Nach dem hier Angegebenen ist das im I. Bande bei Chinneburga und S. Cuthburga unrichtig Gesagte zu berichtigen. Uebrigens wird noch bemerkt, daß Quimburga (Coënburga) die Schwester der hl. Kuthburga, in einigen Schriften ebenfalls als Kineburga vorkommt, was auch zur Verwechslung beigetragen haben mag. Vgl. Kenredus und S. Kuthburga.


24 In dieser Kathedrale war in der Nähe des Grabes der Königin Catharina von Aragonien auch die in dem nahen Schloße Fotheringhay am 18. Febr. 1587 enthauptete unglückliche Königin Maria Stuart begraben, bis ihr Sohn Jakob VI. sie als König Jakob II. von England in der Kapelle Heinrich's VII. zu Westminster beisetzen und ihr ein marmornes Grabmal errichten ließ.


25 Hier ist besonders Riederpolen gemeint, umfassend die alten Woiwodschaften Krakau, Sandomir und Lublin. Den Namen Kinga hatte die Selige nach den Bollandisten (661. nr. 1) in Ungarn; den Namen Cunegundis erhielt sie in Polen, und unter diesem Namen ist sie auch später selig gesprochen worden.


26 Jetzt ist Alt, (Stray-) Sandec ein Städtchen mit 3150 Einwohnern, während das vom Könige Wenceslaus im J. 1303 jenseits des Poprad gegründete Neu-(Nowy-) Sandec 6125 Einwohner zählt.


27 Hier (Febr. I. 96.) bemerkt schon der alte Johannes Bollandus, daß das C im Irischen immer wie K gesprochen wird.


28 Bei Colganus und Dr. Kelly heißt sie Cectumbria, doch konnte ihr Name im Mart. Tamlact. nicht gefunden werden, während die hl. Kinnia dort am 1. Febr. als Cinnia steht.


29 Aus dem, was P. Haringer über den »Selig-und Heiligsprechung-Proceß« des genannten Dieners Gottes im Wiener-Diöcesanblatte vom J. 1864, Nr. 25. 26. 32–34, dann vom J. 1865 Nr. 7. 8. in drei Artikeln, von denen er mir Separat-Abdrücke zuschickte, veröffentlichte, sollen hier noch folgende Notizen, namentlich aus Art. I. begefügt werden: Nach S. 3. gehörte Taßwitz früher zum Erzbisthume Olmütz, gehört aber nun seit dem J. 1777 zum Bisthume Brünn. Nach S. 4 war der Taufname unseres Dieners Gottes eigentlich Johannes, und erst der Bischof Chiaramonti von Tivoli habe ihm als angehendem Einsiedler den Namen Clemensvon Ancyra und seinem Gefährten Peter Kunzmann den Namen Emmanuel gegeben. Nach S. 12. war seine Mutter Maria Steer eine Deutsche, sein Vater Paul Hofbauer aber aus Mährisch-Budwitz gebürtig, wo er im Taufbuche als Peter Paul Dworzak eingetragen ist, was zu deutsch »Hofbauer« bedeutet, wie denn auch in diesen Artikeln der Name immer »Hofbauer« heißt, während im früher veröffentlichten »Leben« immer »Hoffbauer« steht.


30 Als einem alten Manne von Weinried bei der Vernehmung gesagt wurde, daß es sich um die Heiligsprechung des P. Clemens Hoffbauer handle, sagte er ganz naiv: »Soll denn dieser erst heilig gesprochen werden? Er war ja schon damals heilig als er bei uns war.« – Uebrigens war, wie mir P. M. Haringer am 3. Febr. 1865 geschrieben hat, in Badenhausen auch ein Bruderssohn von ihm, Namens P. Franz Hoffbauer, den P. Clemens in Warschau in die Congregation aufgenommen hatte, und ein P. Joseph Hoffbauer aus Lothringen.


31 Diese uralte, im gothischen Style erbaute Kirche gehörte ursprünglich den Bischöfen von Paßau, als noch der größte Theil der gegenwärtigen Wiener Diöcese unter ihrer Jurisdiction stand, und diente als Kirche des bischöflichen General-Vicariates. Sie hat den Namen »Maria am Gestade« (S. Maria ad Iitus) oder auch »Maria Stiegen« (S. Maria ad scalas), weil sie auf einer Anhöhe erbaut ist an deren Fuße in allen Zeiten die Donau vorbeifloß, und weil eine noch bestehende breite Stiege zu dem Gestade hinab führte.


32 Zu seinen Freunden und geistlichen Kindern ist auch zu rechnen der berühmte Maler Philipp Veit in Mainz und sein Bruder Jobann, J.F.H. v. Schlosser und seine hochgebildete Frau Gemahlin, Hr. v. Klinkowström mit seiner Frau und ihren Schwestern, Silbert, Graf Szechény etc. Einige von diesen legten auch das kath. Glaubens-Bekenntniß bei ihm ab etc.


33 Vgl. die Einleitung zum II. Bande des »Heiligen-Lexikons« über die Heiligsprechung. Nr. 34–43. S. [12] ff. Wegen des »apostolischen« Processes vgl. Nr. 44 ff. S [17] ff. Wie mir P. Haringer unterm 15. Juni 1865 aus Rom geschrieben, ist Se. Em. der H.H. Cardinal Graf v. Reisach zum Relator oder Ponens in dieser Causa ernannt.


34 In seinem Mart. Tamlact. heißt er S. XXVI Coemgin Abb. Glinni da locha und S. 6 Coemgin Abb. Glinnidalocha.


35 Nach den bei den Bollandisten am 3. Juni (I. 312) sich findenden etwas »verdächtigen Acten«, mit denen aber die Angaben des Dr Kelly ziemlich übereinstimmen, hieß dieser Ort Disert-Caughin d.i. »Einöde des Koemgenus« (315. nr. 17).


36 Von diesem erschien schon im J. 1845 eine »Geschichte der alten Kirche von Irland« (a history of the ancient church of Ireland). Dieses Buch, sowie die oben erwähnte von W. Reeves vortrefflich bearbeitete und mit vielen Noten versehene Ausgabe von Adamnan's »Life of St. Columba, founder of Hy« (Dublin, 1857) erhielt ich dieser Tage von der k. Hof- und Staats-Bibliothek in München.


37 Nach Dr. Reeve's (Pref. LXVIII) ist der Platz seiner Geburt noch mit einem Steine bezeichnet, von welchem es heißt, daß, wer eine Nacht auf ihm schlafe, vom Heimweh befreit sei.


38 So Dr. Reeves (p. LXX). der übrigens (p. 5.) noch mehrere Erklärungen dieses seines Namens anführt, besonders auch die von Andern meistens angegebene, er habe »Columba der Kirchen« geheißen von den vielen (100–300) Kirchen und Klöstern, die er gestiftet. Den Namen »Colum (Coluim)« selbst erklärt er nicht, sondern sagt nur, es sei das die irische Bezeichnung für Columba, welcher Name damals sehr gewöhnlich gewesen sei. Uebrigens bemerkt er auch (S. 26), daß die Namen Columban, Colman etc. so ziemlich identisch seien und sehr oft miteinander verwechselt wurden. (Vgl. S. Kolman, was wohl so viel als »Schwarzmann« bedeutet). Nach Todd wäre sein Taufname Crimthan gewesen, und man habe ihn Columba d. i »die Taube« geheißen wegen seiner Milde und Anmuth. Nach Reeves war ein Colum mac Crimthainn Stifter der irischen Abtei Terryglas, ein Mitschüler unsers hl. Kolumkill.


39 Dieses waren jene Schotten (oder Irländer), welche vom Gebiete von Dalaradia, im Norden von Irland, ausgewandert waren und sich im jetzigen Schottland niedergelassen hatten.


40 Der Name dieser kleinen bergigen Insel wird verschieden geschrieben, nämlich Hy, Hii, Hi, Hua, Hya, I, Y. Ia, Io, Eo etc. Bei Adamnan heißt sie immer Ioua, was dann später in Iona corrumpirt wurde, wahrscheinlich, wie Einige meinen, weil Jona im Hebr. »Taube« heißt und dieser Name dem des hl. Columba, der im Lat. ebenfalls »Taube« bedeutet, entspricht. Auf den Landkarten hat sie die auch bei Ritter vorkommenden Namen Jona oder Icolmkill (d.i. Insel des Kolumkill). Jedenfalls ist sie zu unterscheiden von der Insel Hoy, welche eine der Orcaden (Orkney-Isles) im Norden von Schottland ist.


41 Nach Pierer (23, 84) ein Volk im nordwestlichen Hochschottland, das erst im 4. Jahrb. vorkommt; wohl späterer Name der Caledonier, von ihrer Gewohnheit, den Körper zu bemalen. Nach Reeves (94) nennt Adamnan die irischen Picten Cruithnii und die schottischen Picti oder Pictores.


42 Dr. Reeves nennt (S. 276–298) mehrere derselben, und zwar nebst den 37 in Irland, auch noch 32 unter den Schotten und 21 unter den Picten. Einige derselben haben den Namen von ihm und beißen Kilcholmkill, Kilcholambkille, Killchallumkill etc., in welchen freilich sein Name mehr oder weniger unkenntlich geworden ist.


43 Nach Dr. Reeves war unser Heiliger dieses Aedhan's Beichtvater (irisch anmcara d.i. »Seelenfreund«), und salbte ihn im J. 574 in seinem Kloster Hy zum Könige.


44 Diese Handschrift wurde im J. 1604 von Heinrich Canisius in Ingolstadt herausgegeben im 5. Bande seiner Antiquae Lectiones und wird auch von den Bollandisten öfter erwähnt. In Ingolstadt erschien auch zuerst Adamnan's Werk De Iocis sanctis, wo durch, wie Dr. Reeves (p. XXVI bemerkt, ein kleiner Theil der alten Schuld abgetragen wurde, welche Franken an Irland für dessen Missionsdienste schuldet.


45 Auch über Abt Konrad II. von Marienberg waren uns nähere Nachrichten versprochen, die aber zur Zeit noch nicht eingekommen sind. Nach Zedler (19, 1530) hatte er den Beinamen Stiero, wurde im J. 1263 zum 11. Abte erwählt und starb am 15. Dec. 1271.


46 Hr. Prof. Dr. Sighart von Freising hat in einem Attikel, der auch in die »A. Postzeitung« (Beilage 178 und 182 vom J. 1858 in den »Sulzbacher Kalender für kath. Christen« vom J. 1866 (S. 121 ff.) überging, sich über das dort verehrte Bild der hl. Kümmerniß, so wie auch über diese Heilige selbst näher ausgesprochen. Nach ihm kommt der Name Neufahrn (niwivara = neue Fuhrt, d.i. Colonie) schon in alten Freisinger Urkunden um das J. 854 vor, und hier war es auch, wo im J. 1485 in einer Fehde der letzte Graf Niklas von Abensberg vom Herzog Christoph von Bayern getödtet wurde. Jetzt bildet es den 3 Haltposten der von München nach Freising führenden Eisenbahn. Wir haben diesen Artikel bei unserer Darstellung benützt, so wie auch den Sulzbr. Kalender vom J. 1864 (S. 49) und 1865 (S. 115), wo ebenfalls über die hl. Kümmerniß gesprochen und auch eine Abbildung derselben gegeben ist.


47 Nach einer andern Version, die auch bei Menzel (Symb. I. 535) sich findet, hätte ihr heidnischer Vater selbst sie in unnatürlicher Liebe begehrt, wie denn überhaupt in manchen Orten manche Nebenumstände weggelassen oder verändert sind.


48 Vgl. die oben citirten 3 Sulzbacher Kalender, wo noch mehrere Orte angegeben sind.


49 Vgl. Hack »der christliche Bilderkreis« (S. 305), nach welchem die dortige Kirche früher ein stark besuchter Wallfahrtsort der Heiligen war, deren Bild da nebst dem Barte auch ein langes Haupthaar hat, wie es auch in den im Sulzbacher Kalender enthaltenen Abbildungen der Fall ist, während die bei den Bollandisten S. 59 vorfindliche Abbildung einen kurzen Bart und kurze Haupthaare wie bei gewöhnlichen Crucifixbildern hat. Bei dieser Abbildung sind die zwei Hände angenagelt, bei jenen nur angebunden; die Füße hängen in Beiden frei herab, ohne angenagelt zu seyn.


50 Wie man gerade auf eine härtige Jungfrau verfallen sei, wird freilich nicht gesagt.


51 Als erster Stifter diese in der Diöcese Augsburg am südöstlichen Ufer des Ammersee's gelegenen Klo sters Dießen (Bayerdießen) wird gennant ein Bruder des um das J. 808–815 regierenden Bischofs Hanto (Hauto) vom Augsburg, des Nachfolgers des hl. Sintbert (Sympertus). Der Name diese Bruders, der ebenfalls ein Graf von Andechs war, heißt Rathardus, welcher nahe bei Dießen das Kloster des hl. Georgius gründete, das jedoch später zerstört wurde, was ich Alles erst nach langem Suchen bei Hund (Metrop. Salisb. 179) habe finden können.


52 Nach Dr. Kelly's Calendar (S. 51) war der hl. Erard Bischof von Ardagh in, Irland, resignirte dann sein Bisthum und lebte einige Zeit im Kloster seines hl. Bruders Hidulphus (s. S. Hidulfus). Dann wurde er Bischof von Regensburg, wo er um das J. 700 starb. Nach Colgan leite sich sein Name ab vom Irischen er = »edel« und ard = »hoch, groß.« Das schon öfter genannte irische Kloster Clonard leite sich ab von Cluaĩn iraird. d.i. »die An des Erard, Erards-An;« Vgl. S. Kieranus2, Note. zu S. 600.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869.
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