[421] Taufname, der Name, welcher dem Täufling bei der Taufe gegeben wird, der Vorname vor dem Geschlechtsnamen; vgl. Name. Bei den Hebräern wurde mit der Beschneidung auch die Namensertheilung verbunden, die Mohammedaner haben sie hierin nachgeahmt. Johannes der Täufer und Jesus Christus selber empfingen ihre Namen bei ihrer Beschneidung, nach der apostolischen Zeit wurden die eigentlichen T.n bald Sitte, [421] aber die Ertheilung eines solchen bei der Taufe selber war noch Jahrhunderte hindurch keineswegs geboten. Es war natürlich, daß man schon in der frühesten Zeit den Kindern gerne die Namen von biblischen Personen, von Heiligen und Martyrern beilegte, aber auch auf wunderbare Ereignisse (Lucilla) und christliche Tugenden (Fidel, Innocenz, Euseb, Pius u.s.f.) wurde Rücksicht genommen, mancher heidnische Personenname durch die Taufe gleichsam geheiligt und mancher griech. oder lat. T. (Theodor, Theophil, Adeodat) auch übersetzt. Die Reformation des 16. Jahrh. machte ihre Opposition wider die Kirche auch hinsichtlich der T.n geltend, indem man die Namen von Heiligen und Martyrern vermied und biblische wählte, das röm. Rituale dagegen empfiehlt soviel als möglich die Namen von Heiligen und schreibt einfach vor, obscöne, fabelhafte, lächerliche, an Götzen od. verruchte Menschen erinnernde Namen zu vermeiden. »Jesus« als T. kommt nur bei den Syrern in der Art vor, daß derselbe mit einem andern verschmolzen wird (Ebedjesu, Jesujab, Haranjesu). Daß weibliche T.n auch männlichen Kindern beigelegt werden, besonders der Name Maria, ist bekannt, obwohl in Deutschland weniger üblich als in Frankreich, Spanien u.s.f. Der Papst nimmt beim Antritte seines Pontificates, der Mönch u. die Nonne beim Ordensprofeß einen neuen Namen an, mancher Täufling erhält mehre, ein Täufling hoher Abkunft manchmal ein Dutzend und sogar noch mehr T.n. Vgl. Namenstag, Natalis.