Wilhelm II. [2]

[722] Wilhelm II., geb. 28. Juli 1777, diente 1813–14 im preuß. Heere, führte nach seinem Regierungsantritte 1821 die preuß. Militärverfassung ein, änderte auch die Verwaltung etwas zeitgemäßer, berief aber bis 1830 die Landstände nicht ein, was erst in Folge eines Aufstandes zu Kassel geschah. Neue Unruhen bewogen ihn 1831 die Regierung seinem Sohne Friedrich-W. zu übertragen; lebte meistens außerhalb Hessen, im Sommer gewöhnlich in Baden-Baden als der beste Kunde der dortigen Spielbank, st. 20. Novbr. 1847 zu Frankfurt a. M. Seine Gemahlin war Auguste von Preußen, die von ihm eine höchst unwürdige Behandlung erlitt; seine Mätresse, eine geborne Orlöp aus Berlin, erhob er zuerst zur Gräfin von Reichenbach, dann von Lessonitz und dotirte die mit ihr erzeugten Kinder sehr reichlich.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 722.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: