Ballastgewichte bei Brücken

[532] Ballastgewichte bei Brücken kommen an Stelle von lotrechten Verankerungen in Anwendung. Sie haben den Zweck, das Abheben der Tragkonstruktion von den Endstützen, das bei gewissen Belastungsfällen eintreten könnte, zu verhindern.

Solche Ballastgewichte finden bei kontinuierlichen Balkenträgern mit kurzen Endfeldern (vgl. die beistehende Figur: Stephaniebrücke über den Donaukanal in Wien), dann aber insbesondere bei kontinuierlichen Gelenkträgern (Auslegerbrücken) Anwendung. Beispiele: Zollamtsbrücke über die Donau in Budapest, Ludwig Viktor-Brücke in Salzburg u.a. Aber auch bei andern Tragsystemen können Ballastgewichte mit an den Endauflagen verbundenen Hebelkonstruktionen zur Hervorrufung günstiger, der Wirkung der Verkehrslasten entgegenwirkender Spannungen angewendet werden. Beispiele: Elbebrücke zu Riesa, neue Eisenbahnbrücke zu Dresden, Hängebrücke über die Elbe zu Loschwitz. Die Ballastgewichte bestehen aus Beton oder Mauerwerkskörpern, die zwischen die Hauptträger eingebaut und auf diese eingelagert sind, oder wenn großes spezifisches Gewicht verlangt wird, aus Gußeisenbarren, Eisenschlacke oder dergl.

Melan.

Ballastgewichte bei Brücken
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 532.
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