Maschinenraum

[315] Maschinenraum, an Bord der Schiffe Raum zur Aufnahme der Schiffsmaschine und der mit derselben verbundenen Hilfsmaschinen.

Bei größeren Maschinenanlagen wird ein Teil der letzteren (elektrische Maschinen, Destillierapparate, Eismaschinen u.s.w.) meist in besonderen Räumen untergebracht. Die Größe des Maschinenraums richtet sich in der Hauptsache nach dem Maschinentyp, der Aufstellungsart der Maschine im Schiff, ob unterhalb der Wasserlinie oder eines Panzerdecks oder in unbeschränkter Höhe, und der Art ihrer Steuerung. Der Maschinenraum muß so geräumig sein, daß die Maschine von allen Seiten leicht zugänglich ist und alle Maschinenteile bequem ausgewechselt werden können; er wird meist im Hinterschiff hinter den Kesselräumen angeordnet, vereinzelt findet man ihn mittschiffs zwischen den einzelnen Heizräumen. Bei Zwei- und Dreischraubenschiffen sind die Maschinenräume durch Längs- bezw. Querschotte wasserdicht getrennt, und eine Verbindung derselben ist möglichst nur oberhalb der Wasserlinie zulässig. Die Beleuchtung der Maschinenräume bei Tage erfolgt durch geräumige Oberlichte; dieselben dienen zugleich zum Einbringen der Maschinenteile bei der Montage. Bei Kriegsschiffen mit Panzerdecks muß für künstliche Beleuchtung gesorgt werden, und für die Montage ist das Panzerdeck entsprechend aufzunehmen. Die Plattformen um die Maschinen herum bestehen aus eisernen Grätings, um das Licht nach unten durchzulassen. Der Fußboden besteht aus einem Flurplattenbelag von geriffelten Blechen. Zur Lüftung des Maschinenraums sind besondere Ventilatoren vorzusehen; für größere Maschinenräume ist künstliche Lüftung (s. Lüftung der Schiffe) erforderlich. Der Niedergang zum Maschinenraum ist meist im Oberlichtschacht eingebaut, für größere Maschinen sind zwei getrennte Niedergänge wünschenswert. Bei Panzerdeckschiffen sind diese Niedergänge durch Panzerlukendeckel verschlossen, und die Ventilationsschächte werden durch Panzergrätings ausgefüllt.


Literatur: Busley, Die Schiffsmaschine, Kiel 1886; Seaton, A manual of marine engineering, London 1904.

T. Schwarz.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 315.
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