Asti

[901] Asti, Kreishauptstadt in der ital. Provinz Alessandria, 142 m ü. M., am Einfluß des Borbore in den Tanaro, Knotenpunkt der Eisenbahn Alessandria-Turin, in fruchtbarer Gegend gelegen, hat alte Mauern mit Türmen, eine schöne gotische Kathedrale (von 1220), zwei Taufkirchen: San Giovanni und San Pietro (11. Jahrh.), ein Museum für vaterländische Denkwürdigkeiten im Palazzo Alfieri, eine Reiterstatue des Königs Humbert (von Tabacchi), eine Statue und das Geburtshaus des Dichters Alfieri, Weinbau (berühmter Schaumwein), Seidenspinnereien, ehemals berühmte Buchdruckereien, Fabrikation von Zündhölzchen, Weinstein, Zuckerfrüchten, Gold- und Mosaikarbeiten, Fässern etc., lebhaften Handel, ein technisches Institut, zählt (1901) ca. 24,000 (als Gemeinde 38,045) Einw. und ist Bischofssitz. – A., im Altertum Hasta, unter den Langobarden Hauptort eines Herzogtums, unter den Franken einer Grafschaft, war seit dem Ende der Staufer eine der bedeutendsten Städte Piemonts. 1313 von Heinrich VII. an Savoyen geschenkt, übergab die Stadt sich lieber an Robert von Neapel, wurde 1339 von dem Markgrafen von Montserrat erobert und 1340 den Visconti von Mailand überlassen. Von diesen kam A. durch Heirat 1387 an die Herzöge von Orléans und nach der Thronbesteigung Ludwigs XII. an die französische Krone; 1529 wurde es durch den Frieden von Cambrai an Karl V. abgetreten und von diesem 1530 an Savoyen überlassen. Vgl. Grassi, Storia della città d'A. (1890, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 901.
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