Atterbom

[67] Atterbom, Pehr Daniel Amadeus, schwed. Dichter, geb. 19. Jan. 1790 in Ostgotland, gest. 21. Juli 1855 in Upsala, studierte seit 1805 in Upsala, begründete mit Freunden 1807 den »Aurorabund«, die spätern »Phosphoristen« (s. Schwedische Literatur), deren »Poetisk kalender« er 1812–22 herausgab. 1817 bis 1819 bereiste er Deutschland und Italien, wurde Lehrer des Kronprinzen Oskar, 1821 Privatdozent der Geschichte in Upsala, 1828 Professor der Philosophie, 1835 der Ästhetik. 1839 wurde A. in die Schwedische Akademie aufgenommen, was ihre Anerkennung der Romantik bedeutete. A. ist romantischer Lyriker und schrieb in wohlklingender Sprache den bedeutenden, aber wegen allegorischer Symbolisierungen Schellingscher Ideen nicht populären Romanzenkranz »Blommorna« (»Die Blumen«) und poesievolle lyrische Märchenspiele in Tiecks Art, aber vertiefter: »Lycksalighetens ø« (1824–27, 2 Bde.; deutsch von Neus: »Die Insel der Glückseligkeit«, Leipz. 1832–33), ein dramatisches Gedicht, das Atterboms schönste, echt lyrische Gedichte, wie wenige schwedische, enthält, und das Fragment »Fågel Blå« (»Vogel Blau«). Ein hervorragendes literarhistorisches Werk ist »Svenska siare och skalder« (1841, 6 Bde.; Suppl. 1864); seine »Vandrings minneuner«, in denen er seine Reiseeindrücke wiedergibt, und aus denen F. Maurer »Aufzeichnungen über berühmte deutsche Männer und Frauen« (Berl. 1867) übersetzte, enthalten viel Interessantes. Eine Gesamtausgabe seiner Werke (»Samlade dikter«, 6 Bde.; »Samlade skrifter i obunden stil«, 7 Bde.) erschien Örebro 1854–70.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 67.
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