Beduĭnen

[547] Beduĭnen (arab. Bedawi, »Wüstenbewohner«), die nomadisierenden Wüstenbewohner Arabiens, Syriens und Nordafrikas. Ihr Heimatland und noch heute ihr Hauptsitz, von dem aus sie sich nach allen Richtungen hin verbreitet haben, ist Nedschd in Arabien. An den syrischen Grenzen beherrschen sie die Karawanenstraße von Aleppo und Damaskus bis nach Bagdad und Basra. Die B. in Palästina, besonders zwischen Rama und Jerusalem und am Berg Sinai, nehmen die Stelle der alten Edomiter, Midianiter und andrer Nachbarvölker der alten Israeliten ein. In Nordafrika bilden sie die fast ausschließliche Bevölkerung von Bengasi und Tripolis und einen sehr starken Prozentsatz der Bevölkerung von Tunis, Algerien und Marokko; endlich bewohnen sie, rein oder mit Berbern vermischt, als Mauren den westlichsten Teil der Sahara zwischen Marokko und dem Senegal. Weiteres s. Arabien, S. 653.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 547.
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