Boscovich

[251] Boscovich (spr. bóskowitsch), Roger Joseph, Mathematiker und Astronom, geb. 18. Mai 1711 in Ragusa, gest. 15. (13.) Febr. 1787, trat früh in den Jesuitenorden, wurde 1740 Lehrer der Mathematik und Philosophie am Collegium Romanum und führte im Kirchenstaat 1750–53 eine Gradmessung aus (»De expeditione ad dimetiendos duos meridiani gradus«, mit Maire, Rom 1755; franz., mit Zusätzen des Verfassers, 1770). Nach einer größern Reise (»Journal d'un voyage de Constantinople au Pologne«, Par. 1772; ital., Bassano 1784; deutsch, Leipz. 1779) ward er 1764 Professor in Pavia, lebte 1770–83 in Paris, dann wieder in Italien, zuletzt in Mailand, wo er die Errichtung einer Sternwarte am Brera-Kollegium betrieb. Im Brerapalast wurde ihm ein Denkmal errichtet. Seine Werke erschienen in 5 Bänden (Bassano 1785). Er verfaßte auch ein Lehrgedicht: »De solis ac lunae defectibus« (Lond. 1764, franz. 1779). Seine Biographie und Korrespondenz veröffentlichte die Akademie in Agram (in kroatischer Sprache, Agram 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 251.
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