Busōni

[654] Busōni, Ferruccio Benvenuto, Klavierspieler, geb. 1. April 1866 in Empoli bei Florenz, von mütterlicher Seite deutscher Abstammung, Schüler W. Mayers (W. A. Remy) in Graz, erregte als kaum Zwanzigjähriger Aufsehen durch seine freien Improvisationen sowie durch seine kraftvollen Interpretationen der letzten Sonaten Beethovens. B. wirkte 1888 bis 1890 als Lehrer am Konservatorium zu Helsingfors sowie, nachdem er 1890 bei der ersten Konkurrenz um den Rubinsteinpreis gesiegt, zu Moskau und weiter zu Boston und lebt seit 1894 in Berlin. B. ist nicht nur als Pianist bedeutend, sondern auch als Komponist bemerkenswert (Lustspielouvertüre, Konzertstück für Klavier und Orchester, Violinkonzert, eine symphonische Dichtung, zwei Streichquartette, Variationen mit Schlußfuge für Klavier, Klavier-Etüden, Lieder etc.). Auch gab er Bachs »Wohltemperiertes Klavier« mit Anmerkungen und einer Anweisung zur Klavierübertragung von Orgelwerken heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 654.
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