Butjādingerland

[659] Butjādingerland (das »Land buten der Jade«, d. h. jenseit der Jade), Marschlandschaft in Oldenburg, umfaßt den nördlichsten Teil des Großherzogtums zwischen der Jade und der Wesermündung, ist etwa 22 km lang und 4–7 km breit und hat einen dem Ackerbau, besonders aber der Pferde- und Rindviehzucht sehr günstigen Boden. Hauptort ist die Stadt Brake, der Sitz des Amtsgerichts Butjadingen ist Ellwürden. Das Land ist gegen die Nordsee nach drei Seiten hin durch Deiche geschützt, wurde aber 1717,1786 und 1792 durch Hochfluten verheert. – Den ältesten nachweisbaren Bewohnern, den Chauken, folgten die Friesen, die dem Frankenreich unterlagen. Später beherrschten die Stedinger, dann die Grafen von Oldenburg das Land, bis es sich befreite und mit Friesland eine Republik bildete. Diese Verbindung löste sich wieder, 1420 wurde der Erzbischof von Bremen, 1454 Graf Ulrich von Ostfriesland mit B. belehnt; die Bevölkerung wehrte sich gegen diese Landesherren, unterlang aber 1514 Johann XIV. von Oldenburg. Nach dem Aussterben des oldenburgischen Grafenhauses fiel das Land 1667 an die demselben Haus entstammende Linie Holstein-Plön und 1676 an Dänemark, ward aber 1773 von diesem gegen Teile des jetzigen Holstein wieder an Oldenburg abgetreten. Vgl. Friesen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 659.
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