Chrysographie

[137] Chrysographie (griech.), die Kunst, mit Gold zu schreiben oder zu malen, wurde besonders von den Byzantinern, die nicht nur in geschätzten Büchern oder Urkunden einzelne große, gemalte Buchstaben mit Goldblättchen belegten, sondern auch ganze Schriften mit einer Goldtinktur schrieben, und von den sogen. Briefmalern oder Illuminatoren des frühern Mittelalters angewendet. Solche ganz in goldenen Buchstaben ausgeführte Pergamenthandschriften (Codices aurei, und zwar Evangelienbücher) sind uns noch mehrfach erhalten, z. B. die von einem Gottschalk (8. Jahrh.), auf rötlichem Pergament, in der Bibliothek des Louvre, die Evangelienhandschrift in der Stadtbibliothek zu Trier, eine andre in der königlichen Bibliothek zu München (um 870), eine in der herzoglichen Bibliothek zu Gotha (Ende des 10. Jahrh.) und ein lateinischer Evangelienkodex auf Purpurpergament aus dem 7. Jahrh. (früher im Besitz Heinrichs VIII., dann in der Hamiltonschen Sammlung und jetzt in englischem Privatbesitz).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 137.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: