Clouet

[198] Clouet (spr. kluä), 1) François, franz. Maler, Sohn des niederländischen Malers Jean C., der sich zu Tours und dann zu Paris niedergelassen. Dieser wurde nach seinem Vornamen Janet (eigentlich Jehannet) genannt, welcher Name auf den Sohn überging. François ward um 1510 in Tours geboren, erhielt 1541 das französische Bürgerrecht, war Hofmaler von Franz I., Heinrich II. und Karl IX. und starb um 1572. Seine Hauptwerke sind: das Bildnis der Katharina von Medici mit ihren vier Kindern, zu Howard Castle in England, und das Bildnis Karls IX. im Hofmuseum zu Wien. Das Louvre zu Paris besitzt die Bildnisse Karls IX. und der Elisabeth von Österreich. Eine Sammlung von 88 mit schwarzer und roter Kreide gezeichneten Bildnissen von Mitgliedern des französischen Hofes befindet sich in Howard Castle. Clouets Gemälde tragen deutlich die Spur seiner niederländischen Abkunft an sich. Mit Holbein, dem seine Bilder häufig zugeschrieben werden, kann er sich nicht messen.

2) (Clouwet, Clowet) Peter, niederländ. Kupferstecher, geb. 1606 in Antwerpen, besuchte Italien und Frankreich und kehrte dann in seine Vaterstadt zurück, wo er 1677 starb. Er hat nach Rubens, van Dyck und Diepenbeeck gestochen. Seine besten Blätter sind: Herodias mit dem Haupt Johannis des Täufers, der Liebesgarten, die Kreuzabnahme, St. Michael, der den Teufel bekämpft, nach Rubens und eine Madonna mit dem Kinde nach van Dyck.

3) Albert, Kupferstecher, Neffe des vorigen, geb. 1624 in Antwerpen, gest. daselbst 1687, bildete sich in Rom unter Bloemaert und lebte lange hier. Das bejte seiner Blätter historischen Inhalts ist die Empfängnis der heiligen Jungfrau nach P. da Cortona. Auch hat er eine Menge Bildnisse gestochen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 198.
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