Cui

[368] Cui, Cesar, russ. Komponist, geb. 6. Jan. 1835 in Wilna, Professor der Fortifikation an der Ingenieurakademie in Petersburg, hat sich als solcher durch ein »Lehrbuch der Feldbefestigungen« (3. Aufl. 1880) u. a. bekannt gemacht. Seine theoretischen Kenntnisse in der Musik verdankt er Moniuszko. Er ist als Komponist einer der Hauptvertreter der jungrussischen Schule. Seine Hauptwerke sind: sechs OpernWilliam Ratcliff«, 1869; »Der Gefangene im Kaukasus«, 1873; »Angelo«, 1876; »Der Sohn des Mandarins«, 1878; »Der Flibustier«, 1894, und »Sarazin«, 1899), zwei Scherzi und eine Tarantella für Orchester, eine Suite für Violine und Klavier, Lieder u. a. Als Schriftsteller vertritt C. durchaus eine fortschrittliche Musikrichtung (1864–78 war er Kritiker der russischen »St. Petersburger Zeitung«), veröffentlichte in der Pariser »Revue et Gazette musicale« 1878–79 eine Reihe von Artikeln über die Musik in Rußland, die 1881 gesammelt erschienen, u. schrieb noch über die Entwickelung der russischen Romanze. Vgl. Gräfin de Mercy-Argenteau, César C. (Par. 1888).[368]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 368-369.
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