Decĭus [1]

[566] Decĭus, Name eines römischen plebejischen Geschlechts, von dem besonders berühmt sind:

1) Publius D. Mus, Konsul 340 mit T. Manlius Torquatus im Kriege mit den Latinern. Als ihre Heere am Vesuv gegenüber lagerten, verkündete ein Traum dem Volke den Sieg, dessen Feldherr die Feinde und sich selbst dem Tode weihe. Als daher des D. Flügel in der Schlacht wich, ließ er durch den Oberpriester die Feinde und sich selbst feierlich der Unterwelt weihen, sprengte unter die Feinde, fand den Tod und errang damit den Römern den Sieg.

2) Publius D. Mus, Sohn des vorigen, war 312 und 308 v. Chr. Konsul und in vielen Kriegen siegreich, schuf auch als Zensor 304 mit seinem Amtsgenossen Q. Fabius Maximus die vier städtischen Tribus. Vier Jahre später trug sein Ansehen wesentlich zur Annahme des Ogulnischen Gesetzes über Teilnahme der Plebejer am Augurat und Pontifikat bei; er selbst ward einer der neuerwählten Pontifices. Mit Q. Fabius 297 und dann wieder 295 zum Konsul ernannt, schlug er im ersten Jahre die mit den Samniten verbündeten Apulier bei Maleventum und zog 295 mit seinem Kollegen gegen die vereinigten Etrusker, Samniten, Umbrer und Gallier, die er, wie erzählt wird, in der Entscheidungsschlacht bei Sentinum dadurch besiegte, daß er sich nach dem Beispiel seines Vaters, als die römischen Ritter vor den gallischen Streitwagen zurückgingen, dem Tode weihte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 566.
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