[68] Dnjeprsteppe, die große Ebene, die sich zu beiden Seiten des untern Dnjepr über das russische Gouv. Jekaterinoslaw westwärts bis nach Bessarabien, ostwärts bis zum Donischen Gebiet und südlich bis nach Taurien und der Krim erstreckt. Im weitesten Sinne des Wortes wird sie einerseits durch den Dnjestr und Don, anderseits durch die kleinrussischen Gouvernements Charkow, Poltawa und Kiew und durch das Schwarze und Asowsche Meer begrenzt. Im engern Sinne begreift man unter diesem Namen aber nur die sich zwischen Dnjepr und Don im Gouv. Jekaterinoslaw ausbreitende Niederung, indem man die jenseit des Dnjepr liegende Steppe im Chersonschen Gouvernement mit dem besondern Namen der Otschakowschen, das im Gouv. Taurien sich ausdehnende Flachland mit dem der Nogaiischen und die am Donez und Don sich ausbreitende Ebene als Donische Steppe bezeichnet. Der Charakter der Landschaft ist übrigens in allen diesen Niederungen derselbe. Nach dem Innern Rußlands zu ist die Gegend wiesenreich, fruchtbar, hat oft schwarzen, fetten und humushaltigen Boden; nach dem Meere hin wird das Erdreich jedoch immer trockner, sandiger, für die Kultur weniger geeignet. Zuletzt kommen Salzseen und Salzplätze, und alle Vegetation erstirbt in salzigen, gleichsam rauchfarbigen Pflanzen, die der roten, rostigen, mit Eisenteilen geschwängerten Erde an Farbe gleichen und sich nur als niedriges Gestrüpp über sie erheben. An Holz fehlt es durchaus, nur einige wenige Stellen tragen vereinzelte Bäume; dagegen gibt es, besonders in der Nähe der Flüsse, eine Menge vortrefflicher Weideplätze, so daß diese Steppen für die Viehzucht trefflich geeignet sind.[68]