Fagott

[265] Fagott (ital. Fagotto, franz. Basson, engl. Bassoon), der Hauptvertreter der Baßregion im Chor der Holzblasinstrumente des heutigen Symphonieorchesters (s. Tafel »Musikinstrumente III«, Fig. 7). In der Art der Tonerzeugung noch zusammengehörig mit der Oboe (s.d.), durch Entfernung des Kesselmundstückes und Umlegung der langen Röhre hervorgegangen aus dem alten Bomhart (s.d. und Art. »Dolcian«). Im Orchester des 17.–18. Jahrh. war ebenso eine größere Anzahl Fagotte den Bässen des Streichorchesters zur Verstärkung beigegeben wie den Violinen eine Anzahl Oboen, welche die Parte der Streicher unisono mitspielten. Erst gegen 1750 beginnt allmählich die Emanzipation der Holzbläser und wird dann ihre Zahl auf 2 Oboen und 2 Fagotte reduziert. Wesentliche Verbesserungen des Mechanismus des Fagotts haben im 19. Jahrh. K. Almenräder und Th. Böhm gemacht. Der Umfang des Fagotts reicht vom Kontra-B bis zum zweigestrichenen c, ja es'', e'', f''; doch ist die gewöhnliche Grenze für den Orchestergebrauch b'. Das Kontrafagott steht noch eine volle Oktave tiefer, das veraltete Quartfagott stand eine Quarte tiefer als das F., das ebenfalls veraltete Quintfagott (Tenorfagott) dagegen eine Quinte höher (tiefster Ton F).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 265.
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