Fère

[427] Fère (spr. fǟr'), 1) La F., Stadt im franz. Depart. Aisne, Arrond. Laon, an der Oise, die hier die Serre aufnimmt und sich in mehreren Armen ausbreitet, an der Nordbahn, Festung zweiter Klasse mit mehreren Außenforts, hat eine Kirche aus dem 15. Jahrh., eine Artillerieschule, ein Arsenal, ein College, ein Theater, ein Museum, Maschinenbau, Ölfabrikation u. (1901) 4952 Einw. F. wurde 27. Febr. 1814 von den Preußen unter Bülow eingenommen, 1815 jedoch vergeblich beschossen und eingeschlossen; 1870 mußte es sich nach zweitägiger Beschießung und einem vergeblichen Ausfall der Besatzung den Deutschen ergeben. – 2) F.-Champenoise (spr. schangp'nŭāj'), Stadt im franz. Depart. Marne, Arrond. Epernay, in einförmiger Ebene (der sogen. Champagne pouilleuse), Knotenpunkt der Ostbahn, mit Wirkerei, Käsebereitung und (1901) 2185 Einw. Hier wurden die französischen Marschälle Marmont und Mortier 25. März 1814 durch die Reiterei des Grafen P. Pahlen und des Kronprinzen Wilhelm von Württemberg besiegt; die Division Pacthod mußte sich ergeben. Dieses Doppeltreffen eröffnete den Verbündeten die Straße auf Paris. – 3) F.-en-Tardenois (spr. -ang tard'nŭá), Flecken im franz. Depart. Aisne, Arrond. Château-Thierry, am Ourcq und an der Ostbahn, mit Ruinen eines Schlosses aus dem 13. Jahrh., Wollspinnerei, Wirkerei und (1901) 2159 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 427.
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