[158] Frithjofssage (Fridhthiófs saga), isländ. Sage von dem norwegischen Helden Frithjof (altnord. Fridhthjófr) und seiner Liebe zu der schönen Ingibjorg, der Tochter Beles, Königs von Sogn am Sognefjord. Frithjof, eines Bonden (freien Bauern) Sohn, ward mit Ingibjorg bei Hilding erzogen und warb nach ihres Vaters Tod bei ihren Brüdern Helge und Halfdan um ihre Hand. Diese aber vermählten die Schwester an den alten König Hring, während Frithjof zur Strafe, daß er sich an Helge vergangen, Angantyrs Schatz holen mußte. Landflüchtig infolge des von ihm veranlaßten Brandes von Balders Tempel, kam er zum König Hring, der den edlen Kämpen liebgewann und ihm bei seinem Tode sein Gemahl Ingibjorg und sein Reich, Ringerike im südlichen Norwegen, hinterließ. Dieses gah Frithjof Hrings Söhnen, mit Ingibjorg aber zog er nach seiner Heimat, sühnte hier seinen Frevel durch den Bau eines Tempels, tötete den wilden Helge in der Schlacht und zwang Halfdan zur Abtretung von Sogn, wo er nun herrschte und sich auch Hordaland unterwarf. Die ganze Erzählung, die vermutlich erst gegen Ende des 13. Jahrh. verfaßt wurde, ist erwiesenermaßen unhistorisch. Herausgegeben wurde sie am besten von Ludw. Larsson (Halle 1901), ins Deutsche übersetzt von Gottl. Mohnike (Strals. 1830), W. Leo (Heilbr. 1879) u. I. C. Poestion (Wien 1879). Vgl. auch Hj. Falk, Om Fridhthjófs saga (im »Arkiv for nordisk Filologi«, Bd. 6, Lund 1890). Der in der Sage enthaltene poetische Stoff ward schon früher von zwei dänischen Dichtern, Samsöe (in Romanzenform) und Sötoft (dramatisch), bearbeitet; am berühmtesten aber ist die gleichnamige Dichtung von E. Tegnér (s.d.).