Fußbäder
[228] Fußbäder als
Heilmittel zur
Ableitung des
Blutes von entfernten Körperteilen, teils bei örtlichen
Leiden,
Verhärtungen der
Haut (
Schwielen und
Hühneraugen), Frostbeulen,
Entzündungs- und Eiterungsprozessen etc., werden kalt oder warm, teils in einfacher
Wanne, teils als sogen.
fließende F. angewendet. Bei letztern wird das Wasser von der einen Seite der
Wanne mittels eines Zuflußrohres zugeleitet, auf der andern durch mehrere Ausflußöffnungen abgeleitet. Zweckmäßig ergießt sich hierbei das Wasser aus dem plattgedrückten Zuflußrohr in Gestalt einer Fächerdusche unmittelbar in starkem
Strahl auf die
Füße. Nach dem Bad ist durch scharfes Abtrocknen und
Frottieren Erkältung zu verhüten. Wenn möglich, geht man unmittelbar nach dem Fußbad ins
Bett.
Kalte F. (812°) nimmt man nur einige
Minuten, warme oft eine Viertelstunde und länger.
Kalte F. verbessern, richtig angewendet, den
Blutumlauf in den
Beinen. Ferner bereiten sie anfangs vermehrten
Blutandrang nach dem
Rumpf und
Kopf.
Warme und heiße F. (3236°, bez. 3645°) vermehren ebenfalls die Blutfülle der
Füße und
Beine, aber auch
Blutüberfüllung der
Becken organe (
Mastdarm, innere
Geschlechtsteile), so daß sie bei Reizzuständen dieser
Organe,
Menstruation und
Schwangerschaft, zu vermeiden sind.
[229] Die vermehrte Blutfülle der untern Körperhälfte bringt eine oft heilsame Ableitung des Blutes vom Kopfe mit sich und kann z. B. gegen Kopfschmerz in geeigneten Fällen sehr wirksam sein. Der Erfolg solcher Bäder wird durch hautreizende Zusätze erhöht, z. B. durch Zusatz von Asche (46 Hände voll), Soda, Salz (2 Hände voll), Senfmehl (34 Eßlöffel).