[241] Grashof, Franz, Ingenieur, geb. 11. Juli 1826 in Düsseldorf, gest. 26. Okt. 1893 in Karlsruhe, besuchte das Gewerbeinstitut in Berlin, trat dann in die königliche Eisengießerei, machte 184951 auf einem Hamburger Kauffahrteischiff eine Übungsreise in den ostindischen und australischen Gewässern, ging 1852 als Lehramtskandidat wieder an das Gewerbeinstitut in Berlin und wurde 1854 an demselben Lehrer der Mathematik und Mechanik. 1855 wurde er Vorsteher der Berliner Eichämter, und 1863 ging er als Professor der angewandten Mechanik und theoretischen Maschinenlehre am Polytechnikum nach Karlsruhe, wo er zugleich Vorsteher der mit der Polytechnischen Schule verbundenen Maschinenbauschule wurde und wiederholt die Direktion der erstern führte. Seit 1856 war G. Direktor des Vereins deutscher Ingenieure, dessen Zeitschrift er einige Jahre redigierte. Seit 1877 war er Mitglied der badischen Ersten Kammer. Er schrieb: »Festigkeitslehre mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse des Maschinenbaues« (Berl. 1866, 2. Aufl. u. d. T.: »Theorie der Elastizität und Festigkeit mit Bezug auf ihre Anwendungen in der Technik«, das. 1878); »Theoretische Maschinenlehre« (Bd. 1: »Mechanische Wärmetheorie, Hydraulik und allgemeine Theorie der Heizung«, Leipz. 1875; Bd. 2: »Theorie der Getriebe und der mechanischen Meßinstrumente«, 187781; Bd. 3: »Theorie der Kraftmaschinen«, 1890). Auch gab er die 5. und 6. Auflage von Redtenbachers »Resultaten für den Maschinenbau« (Heidelb. 1870 u. 1875) mit Anhang: »Resultate aus der mechanischen Wärmetheorie« heraus. 1896 wurde ihm in Karlsruhe vom Verein Deutscher Ingenieure ein Denkmal (von Moest) errichtet.