[70] Heilig, von Heil, also soviel wie in seiner Vollkommenheit nicht nur noch unverletzt, sondern auch unverletzlich, unantastbar, dann soviel wie schlechthin gut, sittlich vollkommen, makellos. Seine Wurzeln hat dieser Begriff teils im römischen Kultus, wo er das dem gemeinen Gebrauch Entzogene, höhern Zwecken Gewidmete (sacer, sanctus), teils im Alttestamentlichen, wo der Ausdruck (kadosch), von Gott ausgesagt, dessen Unterschiedenheit von allem Irdischen, seine Unvergleichlichkeit und Erhabenheit, von Irdischem ausgesagt, dessen Zugehörigkeit zu Gott, Gottgeweihtheit bedeutet. Vgl. Baudissin, Studien zur Religionsgeschichte, Bd. 2 (Leipz. 1878); Issel, Der Begriff der Heiligkeit im Neuen Testament (Leiden 1887).