[715] Hypostāse (griech.), die Grund- oder Unterlage von etwas, auch soviel wie Bodensatz, dann Blutstauung in den Lungen bei Schwerkranken nach längerm Liegen (vgl. Hyperämie); dann Stoff oder Gegenstand (z. B. einer Abhandlung, Rede etc.); endlich soviel wie Substanz, Wesen oder Erscheinungsform (z. B. die Hypostasen der Dreieinigkeit). In der Mythologie insbes. eine Gestalt, die sich von einer andern abgelöst hat (durch Umschaffung einer Eigenschaft oder eines Beinamens einer Gottheit zu einer selbständigen Persönlichkeit), sowie der Akt dieser Ablösung selbst. Davon hypostasieren, etwas als gegenständlich existierend denken, zur Substanz machen; hypostatisch, gegenständlich, substantiell, wesentlich.