Imhoof-Blumer

[768] Imhoof-Blumer, Friedrich, Numismatiker, geb. 11. Mai 1838 in Winterthur, war zuerst für einen praktischen Lebenslauf bestimmt, widmete sich aber bald den klassischen Studien, insbes. der antiken Numismatik, zu deren bedeutendsten Kennern er gegenwärtig gehört. Die Hauptstücke der von ihm auf ausgedehnten Reisen angelegten großartigen Sammlung griechischer Münzen veröffentlichte er in den beiden Werken: »Monnaies grecques« (Leipz. 1883) und »Griechische Münzen« (Münch. 1890). Seine wertvollsten andern Arbeiten sind: »Zur Münzkunde und Paläographie Böotiens« (Wien 1871); »Die Münzen Akarnaniens« (das. 1878); »Porträtköpfe auf römischen Münzen der Republik und der Kaiserzeit« (Leipz. 1879, 2. Ausg. 1893); »Die Münzen der Dynastie von Pergamon« (Berl. 1884); »Porträtköpfe auf antiken Münzen hellenischer und hellenisierter Völker« (Leipz. 1885); »Zur Münzkunde Großgriechenlands, Siziliens, Kretas etc.« (Wien 1886); »Tier- und Pflanzenbilder auf Münzen und Gemmen des klassischen Altertums« (mit Otto Keller, Leipz. 1889); »Lydische Stadtmünzen« (Genf 1897); »Kleinasiatische Münzen« (Bd. 1 u. 2, Wien 1901–1902). I. wurde 1879 zum auswärtigen Mitglied der preußischen Akademie der Wissenschaften ernannt, in deren Auftrag er das Werk: »Die antiken Münzen Nordgriechenlands« (1. Bd., 1. Hälfte von Pick, Berl. 1899) herausgibt. 1900 wurde seine Sammlung altgriechischer Münzen (über 20,000 Stück) für das königliche Münzkabinett in Berlin angekauft. 1901 schenkte er der preußischen Akademie der Wissenschaften 100,000 Frank zur Förderung numismatischer Arbeiten. Er lebt in Winterthur.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 768.
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