Klause

[97] Klause (v. mittellat. clusa, ital. chiusa), abgeschlossener, enger Raum, besonders Klosterzelle oder Einsiedelei (daher Klausner soviel wie Einsiedler), die bisweilen mit einer Kapelle für Andächtige versehen war (z. B. die noch heute erhaltene Klus bei Goslar aus dem 12. Jahrh.). – In Gebirgen eine Felsspalte oder ein Engpaß, nicht selten mit Festungswerken versehen (wie die Ehrenberger K.), s. Cluses und Klamm. – Im Wasserbau soviel wie Schleuse, Wehr; namentlich versteht man darunter die zum Holztriften seit Jahrhunderten in Schluchten der Alpenländer gebräuchlichen, meist aus Holz gezimmerten Stauwerke. Das Scheitholz wird talabwärts von der K. in das Bachbett geworfen und dann durch den plötzlich losgelassenen Wasserschwall aus der Schlucht ins Tal hinausgeschwemmt, von wo es weiter geflößt oder weggefahren werden kann. Das an die K. sich anschließende, zum Triften benutzte Bachbett sollte mit Holz ausgekleidet, also in ein regelmäßiges hölzernes Rinnsal ausgebaut werden, um die Fortbewegung der Scheite zu erleichtern, namentlich aber, um zu verhüten, daß durch das lawinenartig losbrechende, mit Scheiten beschwerte, künstliche Hochwasser die Sohle des Baches ausgewühlt werde und die steilen Lehnen in Bewegung geraten, was die verderblichsten Folgen haben kann, wie z. B. am Nolla bei Thusis in der Schweiz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 97.
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