Kniaziewicz

[171] Kniaziewicz (spr. knjasjéwitsch), Karl, poln. General, geb. 4. Mai 1762 in Kurland aus einer adligen Familie Litauens, gest. 9. Mai 1842 in Paris, trat 1778 in das Artilleriekorps der Republik. Bei Dubienka (17. Juli 1792) erwarb er sich das Ritterkreuz »Virtuti militari« und zeichnete sich bei Chelm und Golkow (8. Juni 1794) aus. Er befehligte in der unglücklichen Schlacht von Maciejowice (10. Okt.) den linken Flügel und fiel in Gefangenschaft, aus der ihn erst Kaiser Paul befreite. Hierauf kämpfte er unter Bonaparte gegen den Kirchenstaat, dann gegen Neapel. 1800 sammelte er im Auftrag des Direktoriums am Rhein eine neue polnische Legion und kämpfte mit bei Hohenlinden. Nach dem Frieden zu Lüneville nahm er seinen Abschied. 1812 trat er in den Generalstab des Königs von Westfalen, sodann an die Spitze einer Division in der Armee des Fürsten Poniatowski. An der Moßkwa bei Tscherikowe und Yoronovo focht er mit Auszeichnung. An der Beresina durch einen Schuß verwundet, nahm er seinen Abschied und wohnte seit 1814 in Dresden. Bei den polnischen Unruhen von 1822 ward er wider sein Wissen zum Oberhaupt erwählt. Er ward deshalb auf die Festung Königstein gebracht, durfte aber 1826 nach Dresden zurückkehren. Im November 1830 eilte K. nach Paris, um Frankreichs Beistand für Polen zu gewinnen, und blieb daselbst.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 171.
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