[231] Männchen, Adolf, Maler, geb. 7. Sept. 1860 in Rudolstadt, erlernte dort die Dekorationsmalerei, durchwanderte dann von 187883 als Dekorationsmaler Deutschland und Österreich und besuchte daneben die Kunstgewerbeschule in Dresden (187879) und die Abendklassen des Berliner Kunstgewerbemuseums (188083). Zu Ostern 1883 bezog er die Kunstakademie in Berlin, wo er bis 1888 unter Ehrentraut, Thumann, Knille und Bracht studierte, daneben auch weiter als Dekorationsmaler an großen Bauten Berlins, besonders Bierpalästen, tätig. Diese Arbeiten gewährten ihm die Mittel zu einer zweijährigen Studienreise nach Italien und Nordafrika, wo er seinen malerischen Sinn weiter entwickelte. Auch später hat er noch Studienreisen nach Italien, Frankreich, wo er noch in Paris an der Akademie Julian unter Lefèbvre und Robert-Fleury studierte, nach den Niederlanden und der Schweiz gemacht. Von 18891893 war er als Lehrer an der Gewerbeschule in Halle a. S., von 18931901 an der Gewerkschule in Danzig tätig und wurde dann als Leiter einer Zeichenklasse an die Kunstakademie in Düsseldorf berufen. Seit 1892 erschien er auf den Ausstellungen mit Genrebildern, meist aus dem Volksleben seiner thüringischen Heimat, die sich ebensosehr durch einen auftz Große gerichteten Zug und durch tiefe Erfassung des seelischen Problems als durch stetes Streben nach vollendeter Darstellung auszeichnen. Seine Hauptwerke sind: Friede (1892, im städtischen Museum zu Leipzig), Abendfriede (1895, im Museum zu Darmstadt), Todesstunde (1895, vom preußischen Staat angekauft), steiniger Pfad (1896, Museum in Danzig), steineklopfende Frauen (1897, Kunsthalle in Düsseldorf), Hänschens Geburtstag (1898), in der Kirche (1901), der Tag der Almosen (1903, Museum in Danzig) und Aus der Lambertuskirche in Düsseldorf. 1896 erhielt er auf der Berliner Kunstausstellung die kleine goldene Medaille und den Ehrenpreis der Stadt Berlin, 1900 eine goldene Medaille auf der Pariser Weltausstellung. Er ist königlicher Professor.
Meyers-1905: Männchen