Metaxas

[693] Metaxas, Andreas, Graf, griech. Staatsmann, geb. 1786 auf Kephallinia, gest. 8. Sept. 1860 in Athen, begab sich im März 1821 mit 600 ionischen Griechen nach der Peloponnes und schlug im Frühjahr 1822 die Albanesen bei Lala in Elis. Im Oktober 1822 vertrat er als Mitglied der Gesandtschaft der provisorischen Regierung auf dem Fürstenkongreß zu Verona Griechenlands Sache. 1825 verteidigte er Nauplia gegen Ibrahim Pascha. Vom Präsidenten Kapo d'Istrias 1827 zum Mitglied des Panhellenions und zum Kriegsminister ernannt, bildete er vornehmlich die unregelmäßigen Truppenkörper aus. Nach Aufhebung des Panhellenions ward er Senatsmitglied und außerordentlicher Kommissar der Peloponnes, nach Kapo d'Istrias' Ermordung (im Oktober 1831) aber in den Siebenerausschuß gewählt, der das Staatsruder bis zur Ankunft des Königs Otto (im Februar 1833) führte, und zum Nomarchen von Lakonien ernannt. Dann war er mehrere Jahre griechischer Gesandter in Madrid und Lissabon. Nach seiner Heimkehr 1840 erhielt er das Portefeuille des Krieges und ward nach der Septemberrevolution von 1843 Präsident des Gesamtministeriums und Minister des Auswärtigen, nahm aber im Februar 1844 seine Entlassung. 1847 übernahm M. noch einmal (auf einige Monate) das Portefeuille der Finanzen in dem Kabinett Kolettis. 1850 ging er als Gesandter nach Konstantinopel und kehrte 1854 beim Ausbruch des orientalischen Krieges nach Athen zurück. – Ein Vetter von M., Graf Konstantin M., geb. 1793, zeichnete sich im Freiheitskampf aus, verteidigte 1824 Missolunghi, ward unter König Otto Staatsrat und Senator und starb 1870 in Kephallinia. Sein Sohn Epaminondas M. gab seine Memoiren über den Freiheitskrieg (Athen 1878) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 693.
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